Apple will Bain angeblich bei Toshiba-Chip-Offerte unterstützen

Der iPhone-Produzent wird womöglich zum Königsmacher beim Gerangel um die Übernahme der Chipsparte des angeschlagenen japanischen Elektronikunternehmens.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
Toshiba

Toshiba verhandelt schon seit Monaten über den Verkauf.

(Bild: dpa, Kimimasa Mayama/EPA/dpa)

Lesezeit: 2 Min.

Apple soll sich in intensiven Gesprächen mit dem Finanzinvestor Bain Capital über eine hohe Beteiligung an dessen Konsortium befinden, um die Toshiba-Chiptochter zu übernehmen, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Situation vertraute Personen berichtet.

Angeblich will der iPhone-Produzent rund 3 Milliarden Dollar bereitstellen und dafür einen Anteil an der Toshiba-Sparte bekommen, hieß es. Apple verwendet Toshiba-Flash-Speicher unter anderem in seinen iOS-Geräten. Die Gespräche zwischen Bain und Apple sollen Toshiba letztendlich überzeugt haben, mit Bain eine Absichtserklärung über den Verkauf abzuschließen, die in dieser Woche bekannt wurde. Eine endgültige Entscheidung für den Verkauf wird noch für diesen Monat erwartet. Ein Apple-Sprecher wollte sich dazu nicht äußern.

Für den US-Konzern wäre es die größte Akquisition seit der Übernahme des Kopfhörerherstellers Beats Electronics. Pikant: Eigentlich hatte Apple eine Offerte seines Partners Foxconn unterstützt. Jedoch ist die japanische Regierung wegen der starken Bindungen zu China gegen eine Foxconn-Übernahme. Und auch zu Western Digital, einem weiteren Bieter, hat Apple Beziehungen: Der US-Konzern gehört zu den Zulieferern Apples.

Bereits vor drei Monaten war das Bain-Konsortium als bevorzugter Bieter ausgewählt worden. Der Verkaufsprozess wurde jedoch durch Klagen, Widerstände in der japanischen Regierung sowie durch die zögerliche Haltung Toshibas immer wieder verschoben. Der japanische Konzern muss den Verkauf bis März abschließen, um ein milliardenschweres Loch in der Bilanz zu stopfen und ein drohendes Delisting der Toshiba-Aktie von der Tokioter Börse abzuwenden. Die ursprüngliche Transaktion hat einen Wert von umgerechnet rund 19 Milliarden US-Dollar. (mit Material von dpa) / (bsc)