Apple zu den Quartalszahlen: "Das iPad hat keine Konkurrenz"

Neben dem reinen Zahlenmaterial gingen COO Tim Cook und Finanzchef Peter Oppenheimer bei der traditionellen Telefonkonferenz auch auf weitere Details zur Geschäftsentwicklung ein.

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Apple bricht erneut alle Rekorde: Auch das jüngste Quartal brachte Höchststände bei Umsatz und Gewinn. Im an die Zahlenbekanntgabe anschließenden Conference Call nannten Chief Operating Officer Tim Cook und Finanzchef Peter Oppenheimer weitere Details zur Geschäftsentwicklung, die wir hier zusammenfassen:

  • Apple sieht in den derzeitigen Tablets mit Android-Betriebssystem keine echte Konkurrenz. Diese Geräte seien "aufgepumpte Smartphones" und damit "bizarre Produkte", so Cook. Zudem gäbe es bislang noch kaum Konkurrenzgeräte auf dem Markt. Die angekündigten Konkurrenzmodelle wie das Playbook von BlackBerry-Hersteller RIM sowie Tablets mit Android 3.0 seien "vapor" – schlichte Ankündigungen. "Wir sitzen aber nicht still", so Cook. Apple beobachte den Markt und entwickele seine Technik weiter.
  • Apple hat mittlerweile über 160 Millionen Geräte mit iOS-Betriebssystem verkauft. Der durchschnittliche Preis für ein iPhone wuchs unterdessen auf 625 Dollar. "Wir denken, unser integrierter Ansatz ist viel besser für den Endanwender, weil wir die Komplexität wegnehmen und ihn nicht zum Systemintegrator machen", sagte Cook.

Apple-Quartalszahlen vom 18. Januar 2011 (6 Bilder)

Umsätze nach Sparte


  • Insgesamt 3,9 Milliarden Dollar steckt Apple in den nächsten zwei Jahren in eine neue Komponentenstrategie, bei der der Konzern einen langfristigen Vertrag mit einem oder mehreren Hardwareversorgern schließt. Welche Komponenten das sind, wollte Cook nicht sagen. Es sei aber "ein ähnlicher Deal wie bei unserem Flash-Vertrag, in einem Bereich, den wir für sehr strategisch halten". Apple hatte für iPhone und Co. langfristige Verträge zur Speicherversorgung geschlossen.
  • Apples exklusive Deal mit Mobilfunknetzbetreibern sind mittlerweile beendet. Auch der Deal mit dem US-Partner AT&T sei mittlerweile nicht mehr exklusiv, sagte Cook – was allerdings nach Bekanntwerden des Verizon-iPhones durchaus logisch war.
  • Der breitere chinesische Markt wächst für Apple rasant. Das Unternehmen stecke "enorme Energien" in die Region China, Hong Kong und Taiwan. Dort lag der Umsatz nun bei 2,6 Milliarden Dollar. Das sei eine Vervierfachung, sagte Cook.
  • Apple scheint mittlerweile weniger Probleme bei der Herstellung von iPhone-4-Geräten zu haben. Cook sagte stolz, man habe im vergangenen Quartal über 16 Millionen Geräte ausliefern könnten. Das wolle man "weiter verbessern". Allerdings benötigte der Ausbau der Produktionskapazitäten stets Zeit. Ein Backlog existiere deshalb weiterhin.
  • Auch die iPad-Auslieferung läuft jetzt rund. Man sei mittlerweile in einer Balance zwischen Angebot und Nachfrage, so Cook. Im Januar sollen deshalb weitere Verkaufsländer starten – es werden damit insgesamt 60 sein.
  • Beim Mac wuchs Apple um 23 Prozent weltweit, während der Rechnermarkt insgesamt nur um drei Prozent zulegte. Beim Marktanteil wolle man aber noch zulegen. Cook räumte ein, dass es eine "gewisse Kannibalisierung" zwischen iPad und Mac geben könne. Diese störe Apple aber kaum, so Cook mit Hinweis auf das Wachstum. "Wenn das Kannibalisierung ist, fühlt sie sich ziemlich gut an."
  • Cook glaubt, dass sich iOS- und Mac-Seite weiter befruchten werden. Das zeige sich etwa bei der "Instant On"-Funktion des MacBook Air, das vom iPad stamme. Es sei aber genauso gut möglich, dass Elemente des Mac in Richtung iOS fließen könnten.
  • Über 80 Prozent der Fortune-100-Unternehmen setzen mittlerweile iPads ein – entweder im regulären Geschäftsbetrieb oder in Pilotprojekten. Im September-Quartal waren es noch 65 Prozent.

(bsc)