Apples Akku-Affäre: US-Senator will Antworten

Der Vorsitzende des Senatsausschusses für Handel hat Apple in einem offiziellen Schreiben verschiedene Fragen gestellt. Zuvor hatte der Konzern eingeräumt, iPhones mit altem Akku zu verlangsamen.

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Apples Akku-Affäre: US-Senat leitet Untersuchung ein

Kammer des US-Senats.

(Bild: US-Regierung / PD)

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Die Apple-Akku-Affäre beim iPhone wird nun auch für Vertreter des US-Parlaments zum Thema. Der republikanische Senator John Thune, Vorsitzender des Ausschusses für Handel (Senate Commerce Committee) verlangt in einem Schreiben an Apple-Chef Tim Cook Aufklärung über die Leistungsdrosselung bei Smartphones des Konzerns. Das "Feature" ist seit 10.2.1 beziehungsweise 11.2 (iPhone 7) Teil von iOS und soll laut Apple-Angaben verhindern, dass sich Geräte mit einer angeschlagenen Batterie unvermittelt abschalten.

In Thunes Brief wird Apple gefragt, ob der Konzern Kundenbeschwerden zu Leistungseinbußen erfasst hat und ob Apple plant, Rabatte für Kunden zu erteilen, die ihren Akku zuvor zum vollen Preis hatten tauschen lassen. Aktuell verbilligt Apple neue Batterien auf 29 Euro beziehungsweise 29 US-Dollar – vorher wurden 89 Euro beziehungsweise 79 Dollar fällig, wenn die Geräte außerhalb der Garantie waren. Apples Lösungsvorschläge hätten zu weiterer Kritik einiger Kunden geführt, dass die Akkus nicht umsonst getauscht würden, meint Thune. Er erwarte eine Antwort auf sein Schreiben bis zum 23. Januar.

In den USA und auch in Deutschland erhöhen sich unterdessen die Wartezeiten für einen Ersatzakku. In manchen Apple-Ladengeschäften gibt es für einige Modelle keine Bestände, sofern der Kunde überhaupt einen zeitnahen Termin beim Support ("Genius Bar") erhält. Betroffene müssen dann abwarten, bis Austauschakkus vorhanden sind. Der Ansturm scheint groß zu sein – und führt manchmal zu Missgeschicken. In Zürich kam es so am Dienstag zu einem Brandalarm, weil sich ein iPhone-Akku beim Ausbau erhitzte.

Apple muss auch mit zivilrechtlichen Konsequenzen rechnen. Berichten US-Medien zufolge gibt es mittlerweile 30 Klagen gegen den Konzern, die meisten davon Sammelklagen. In Frankreich untersucht zudem eine Verbraucherschutzbehörde die Akku-Affäre, was bei einer Verurteilung Apple schlimmstenfalls 5 Prozent von einem Jahresumsatz kosten könnte.

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(bsc)