Apples Beats-Kauf: Wie Dr. Dre einmal 200 Millionen US-Dollar verlor

Ein frühzeitig geleaktes Video zur Übernahme des Kopfhörerstellers durch Apple half einem Buch zufolge Tim Cook dabei, den Preis zu drücken.

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Cook und Dre

Apple-Chef Tim Cook (links) mit Dr. Dre.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 2 Min.

Es ist nach wie vor der teuerste Aufkauf, den sich Apple jemals geleistet hat: 2014 zahlte der iPhone-Konzern insgesamt 3 Milliarden US-Dollar, um den Kopfhörerspezialisten Beats – das damals noch "Beats by Dre" hieß – samt seinem angeschlossenen Streamingdienst zu übernehmen. Die Summe hätte, heißt es nun in einem neuen Buch, allerdings noch höher ausfallen können: Einer der Gründer von Beats, der namensgebende Rapper Dr. Dre, soll insgesamt 200 Millionen Dollar weniger erhalten haben.

Dre, der eigentlich Andre Romelle Young heißt und heute 57 Jahre alt ist, musste sich bei der Beats-Übernahme herunterhandeln lassen, heißt es im gerade erschienenen "After Steve: How Apple Became a Trillion-Dollar Company and Lost Its Soul" des Journalisten Tripp Mickle. Der Grund: Der Rapper und Musikproduzent hatte den Deal in einem Video auf Facebook vorfristig verraten und sich selbst als "erster Milliardär im Hip-Hop" bezeichnet.

Apple-Boss Tim Cook lud Dre und seinen Partner Jimmy Iovine schließlich zu einem Meeting und teilte mit, er sei enttäuscht. In den folgenden Tagen soll es Apple dann gelungen sein, den Preis um rund 200 MIllionen Dollar zu drücken. "Das führte dazu, dass die Mitarbeiter bei Beats sagten, dass Apple Dre einen Haarschnitt verpasst hat, der sicherstellte, dass er eben kein Hip-Hop-Milliardär wurde."

Wie viel Dre schließlich bekommen hat, ist offiziell nach wie vor geheim. Seine Tätigkeit als Berater Apples hat er mittlerweile aufgegeben. Eine TV-Serie zu seinem Leben, die eigentlich bei Apple Music laufen sollte, wurde von Apple angeblich wegen zu viel nackter Haut und Gewalt gecancelt.

Dennoch gelang es Apple, Beats erfolgreich zu integrieren. Das Angebot an Hardware der Audiofirma rundet Apples AirPods-Linie preislich nach unten ab, wobei die Tochter auch eigene Innovationen liefert. Aus Beats Music wurde der erfolgreiche Streamingdienst Apple Music, der sich mit Spotify um den Platz des beliebtesten Anbieters weltweit streitet.

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(bsc)