Arbeitsgruppe für UWB-Standard löst sich auf

Da sich die Fraktionen auf keine technische Grundlage für schnellen Kurzstreckenfunk einigen konnten, beantragen sie die Auflösung der Arbeitsgruppe.

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Steckt ein Standard fest, dann liegt das nicht nur an technischen Aspekten. Im Hintergrund wirken auch handfeste kommerzielle Interessen: Hat eine Partei im Normungsgremium schon Vorläuferprodukte auf dem Markt, dann hat sie normalerweise kein Interesse daran, den Standard voranzubringen und so ihren Konkurrenten den Weg zu ebnen. Anders sind monate- oder gar jahrelange Verzögerungen wie etwa beim nächstschnelleren WLAN (802.11n) oder Ultrawideband (UWB) kaum erklärbar.

Während sich der Knoten bei 802.11n durch Kooperation gelöst hat, ging die Arbeitsgruppe für den UWB-Standard 802.15.3a (Physical Layer für Wireless Personal Area Networks) einen anderen Weg. Der UWB-PHY soll die technische Grundlage für drahtlose USB-Verbindungen bilden. Da sich die konkurrierenden Fraktionen WiMedia Alliance (ehemals MBOA) und UWB Forum (DS-UWB PHY) nicht einigen konnten, haben sie vorgestern mit 95 Prozent Zustimmung beschlossen, ihre Auflösung zu beantragen und so den Weg für einen neuen Ansatz frei zu machen. Nach Meinung von Beobachtern sei dies das erste Mal, dass sich die Teilnehmer auf eine gemeinsame Entscheidung einigen konnten.

Außerdem hat sich die Arbeitsgruppe bis Juli vertagt. Sie wird nicht an den IEEE-Turnussitzungen im März und Mai teilnehmen, sondern abwarten, ob die höhere Ebene (New Standards Committee, Nescom) der Bitte um Auflösung entspricht. Zweifel daran bestehen indes nicht.

Technische Grundlagen und mögliche Probleme bei der Nutzung von UWB schildern die Beiträge:

auf heise mobil. (ea)