2,6 Prozent haben nicht genug Geld für einen Internetanschluss

Im vergangenen Jahr ist der Anteil der Menschen in Deutschland angestiegen, die aus finanziellen Gründen keinen Internetanschluss haben.

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Hände am Laptop im Gegenlicht, Vordergrund im Dunklen

(Bild: smolaw/Shutterstock.com)

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In Deutschland konnten sich im vergangenen Jahr 2,6 Prozent der Menschen im Alter ab 16 Jahren keinen Internetzugang leisten. Gegenüber 2021 ist dieser Anteil nach Angaben des Statistischen Bundesamts um 0,4 Prozentpunkte gestiegen. Die Zahlen basieren auf der EU-Gemeinschaftsstatistik über Einkommen und Lebensbedingungen (EU-SILC).

Der EU-Durchschnitt der Menschen, die sich keinen Internetzugang leisten konnten, lag 2022 bei 2,4 Prozent. 2021 betrug er noch 2,7 Prozent. EU-weit am niedrigsten war der Anteil voriges Jahr in Finnland mit 0,3 Prozent, in Luxemburg mit 0,4 und in den Niederlanden 0,5 Prozent, Österreich kommt hier auf 0,9 Prozent. Mit 9,1 Prozent war der Anteil am höchsten in Rumänien, mit 8,1 Prozent folgt Bulgarien. 2014, als dieser Armut-Indikator zuerst erhoben wurde, betrug er auf dem Gebiet der heutigen EU 7 Prozent, in Deutschland 4,5 Prozent.

Zumindest für Deutschland ist aber der Vergleich der Ergebnisse ab 2020 mit denen der Jahre vorher nicht möglich, erläutert das Bundesamt. Seit 2020 wird nämlich die EU-SILC-Erhebung als Unterstichprobe in den Mikrozensus integriert. Dieser ist die größte jährliche Haushaltsbefragung der amtlichen Statistik in Deutschland, die seit 1957 von den statistischen Ämtern des Bundes und der Länder durchgeführt wird. Dabei werden rund 810.000 Personen zu ihren Arbeits- und Lebensbedingungen befragt.

EU-SILC ist die amtliche Hauptdatenquelle für die Messung von Armutsgefährdung und Lebensbedingungen in Deutschland und der EU. Die Erhebung wird seit 2005 in allen EU-Mitgliedstaaten durchgeführt. In Deutschland wurde die Befragung bis 2019 unter der Bezeichnung "Leben in Europa" als eigenständige Erhebung durchgeführt. Aus den EU-SILC ging unter anderem das Ergebnis hervor, dass Kinder und Jugendliche von Eltern mit niedrigem Bildungsabschluss besonders von Armut bedroht sind.

(anw)