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Ausblick auf Intels Hexa-Core-Prozessoren

Auf der Entwicklerkonferenz ISSCC will Intel erste Details der kommenden Sechskern-Prozessoren vorstellen, die möglicherweise im Apple Mac Pro debütieren, dann wohl in Server-Versionen erscheinen und später auch als Core i7-9xx.

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Die Halbleiterkonferenz ISSCC (International Solid-State Circuits Conference), die am 7. Februar in San Francisco beginnt, wirft ihren Schatten voraus: Intel will dort nächste Woche unter anderem über Details der kommenden Hexa-Core-Prozessorkerne aus der 32-Nanometer-Fertigung berichten.

Diese Westmere genannten Nachfolger der 45-nm-Nehalems werden in unterschiedlichen Versionen erwartet: Als Xeons (Westmere-EP) für Server und Workstations mit zwei LGA1366-Prozessorfassungen sowie vermutlich als Core i7-980 Extreme Edition und Core i7-970 (Gulftown) für Desktop-PCs und "Single-Socket"-Workstations mit einer einzelnen Prozessorfassung. Wie auch die ersten Xeons der Nehalem-Generation mit vier Kernen plus Hyper-Threading könnten auch die neuen Westmere-Prozessoren im Apple Mac Pro debütieren – darin stecken ja schon bisher ein oder zwei LGA1366-Xeons. Die Hexa-Core-Neulinge kommen vermutlich als Xeon-5600-Baureihe, man erwartet einen Start nach der CeBIT 2010 im März.

Sechs Kerne, 12 MByte L3-Cache, 1,17 Milliarden Transistoren

(Bild: Intel)

Über Taktfrequenzen wird bisher nur spekuliert, doch demnach erreichen die Hexa-Cores in etwa dieselben Taktfrequenzen wie die bisherigen Quad-Cores bei gleicher nomineller Leistungsaufnahme (TDP). Für gut gekühlte Workstations sind die W-Versionen mit 130 Watt TDP gedacht, für Server die X- und E-Versionen (95/80 Watt) oder die teureren Low-Voltage-Typen (L, 60 Watt und weniger). Im Mac Pro offeriert Apple Prozessoren der W-Klasse nur für die Einzelbestückung, bei den "8-Core"-Versionen ist bei 95 Watt beziehungsweise 2,93 GHz Schluss (Xeon X5570).

Laut Intel sollen Hexa-Core-Westmere-Xeons aus 1,17 Milliarden Transistoren bestehen, wovon ein erheblicher Teil auf 12 MByte L3-Cache und die 256-KByte-L2-Caches der sechs einzelnen Cores entfällt. Diese werden – wie einige, aber nicht alle Core-i5- und Mobile-Core-i7-Varianten der bereits eingeführten 32-nm-Doppelkerne – neue Befehle für Kryptografie (AES-NI: AES New Instructions) verarbeiten, unterscheiden sich aber sonst nicht sehr stark von den Nehalem-Kernen.

Auch die Westmere-Prozessoren werden Turbo Boost beherrschen – wie hoch die Spreizung zwischen den nominellen und maximalen Taktfrequenzen ausfällt, ist je nach CPU-Typ unterschiedlich. Intel verspricht, dass Westmere-Prozessoren noch sparsamer arbeiten können als Nehalems: Der Speicher-Controller soll auch Low-Voltage-(LV-)Speicherchips ansteuern können, die DDR3-LV-Versionen arbeiten mit 1,35 statt 1,5 Volt. Weiterhin kann der Prozessor einzelne Kerne komplett abschalten (Core Gating, Core Parking), wenn diese nichts zu tun haben, und im C3- bis C6-Schlafmodus ruhen. Neu ist, dass auch der "Uncore"-Bereich der Prozessoren tiefer schlafen kann, also L3-Cache, Speicher- und QPI-Controller. Der Speicher-Controller der LGA1366-Westmeres steuert weiterhin drei DDR3-Kanäle mit maximal 666,67 MHz an (DDR3-1333, PC3-10600).

Auf der ISSCC stellt Intel auch anderen Neuerungen vor, etwa Erkenntnisse aus der Forschung am 80- und 48-Kern-Prozessoren (Polaris/SCC). Außerdem geht es um ein Verfahren, bei dem 470 Gigabit an Daten pro Sekunde zwischen zwei Chips übertragen werden, wozu lediglich 0,7 Watt Leistung nötig sein sollen, sowie adaptive Verfahren, mit denen sich Halbleiterschaltungen an niedrigere Betriebsspannungen oder höhere Taktfrequenzen anpassen lassen. (ciw)