Auslieferung von Terraform-Gründer Do Kwon in die USA rückt näher

Der US-Antrag auf Auslieferung von Do Kwon wird durch ein Gerichtsurteil in Montenegro gestärkt. Die Entscheidung liegt bei Montenegros Justizminister.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 3 Kommentare lesen

(Bild: mk1one/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Andreas Knobloch

Der Oberste Gerichtshof von Montenegro hat eine frühere Entscheidung zur Auslieferung des Mitbegründers von Terraform Labs, Do Kwon, an Südkorea aufgehoben. Die Bemühungen der USA, Kwon wegen Betrugs im Zusammenhang mit dem Zusammenbruch des TerraUSD-Stablecoins im Jahr 2022 vor Gericht zu stellen, erhalten damit neuen Auftrieb.

Montenegros Oberster Gerichtshof teilte mit, dass der Justizminister des Landes letztendlich entscheiden wird, wohin Kwon ausgeliefert werden soll, nachdem die Gerichte festgestellt haben, ob die Bedingungen für eine Auslieferung erfüllt sind, berichtete die US-Nachrichtenagentur Bloomberg am Montag. Eine mit der Angelegenheit vertraute Person hatte Ende Februar gegenüber Bloomberg erklärt, die montenegrinische Regierung beabsichtige, die Auslieferung an die USA zu genehmigen. Erst Ende vergangener Woche hat eine Jury in New York nach nur zweistündiger Beratung entschieden, dass Terraform Labs und Firmengründer Do Kwon für Betrug haftbar gemacht werden können.

Do Kwon sitzt in Montenegro in Haft, nachdem er nach einer monatelangen und öffentlichkeitswirksamen Flucht im Frühjahr 2023 mit gefälschten Papieren in dem kleinen südosteuropäischen Land festgenommen worden war. Dort wartet er seitdem auf eine mögliche Auslieferung nach Südkorea oder in die USA. Seine Anwälte kämpfen für die Auslieferung an Südkorea, das im Vergleich zu den USA geringere Strafen für Wirtschaftskriminalität verhängt.

Das von Kwon mitgegründete Kryptounternehmen Terraform Labs war für TerraUSD verantwortlich, den weltweit viertgrößten sogenannten Stablecoin. Der Zusammenbruch des TerraUSD-Coins und seines Luna-Tokens im Jahr 2022 vernichtete mindestens 40 Milliarden US-Dollar. Der Zusammenbruch trug zu einer Flut von Insolvenzen bei und verdeutlichte die großen Risiken auf dem Markt für digitale Vermögenswerte. Die US-Börsenaufsicht SEC wirft Kwon unter anderem Betrug, Täuschung von Anlegern und Verkauf nicht-registrierter Wertpapiere vor. Ein Geschworenengericht hat Kwon und Terraform in einem von der US-Börsenaufsichtsbehörde eingereichten Verfahren wegen des Zusammenbruchs des Unternehmens im Jahr 2022 des Betrugs für schuldig befunden. Im Januar hat Terraform Labs im US-Bundesstaat Delaware Konkurs angemeldet und Gläubigerschutz beantragt.

(akn)