Kryptounternehmen Terraform Labs meldet Insolvenz an

Während der TerraUSD-Gründer Do Kwon auf eine Auslieferung in die USA wartet, meldet das Kryptounternehmen Terraform Labs im US-Bundesstaat Delaware Konkurs an.

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(Bild: Shutterstock)

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Von
  • Andreas Knobloch

Das Kryptounternehmen Terraform Labs mit Sitz in Singapur hat in den USA Gläubigerschutz nach Chapter 11 des Insolvenzrechts beantragt. Das berichtet die US-Nachrichtenagentur Bloomberg am Montag. Ziel eines solchen Verfahrens ist es, das betroffene Unternehmen vor dem Aus zu bewahren, also ein Sanierungsverfahren unter gerichtlicher Aufsicht.

Laut Bloomberg belaufen sich die geschätzten Aktiva und Passiva von Terraform Labs auf 100 bis 500 Millionen US-Dollar, während die Zahl der Gläubiger zwischen 100 und 199 liegt. Das gehe aus den am Sonntag im US-Bundesstaat Delaware eingereichten Gerichtsunterlagen hervor.

"Die Terra-Gemeinschaft und das Terra-Ökosystem haben angesichts der Widrigkeiten eine beispiellose Widerstandsfähigkeit bewiesen, und diese Maßnahme [das Insolvenzverfahren, Anm.] ist notwendig, damit wir weiter an unseren gemeinsamen Zielen arbeiten und gleichzeitig die noch offenen rechtlichen Herausforderungen lösen können", sagte Chris Amani, Chief Executive Officer von Terraform Labs, in einer Erklärung.

Bei einem Insolvenzverfahren nach Chapter 11 gibt es keinen Insolvenzverwalter. Vielmehr behält in der Regel das Management des angeschlagenen Unternehmens die Kontrolle über das Tagesgeschäft. Größere Transaktionen müssen aber von dem zuständigen Gericht genehmigt werden. Das Insolvenzgericht kann zudem Gläubiger zum Forderungsverzicht zwingen. Ein Verfahren nach Kapitel 11 kann sich mitunter über Monate oder Jahre hinziehen.

Terraform-Labs war für TerraUSD verantwortlich, den weltweit viertgrößten sogenannten Stablecoin. Der Zusammenbruch des TerraUSD-Coins und seines Luna-Tokens im Jahr 2022 vernichtete mindestens 40 Milliarden US-Dollar, schreibt Bloomberg. Der Zusammenbruch trug zu einer Flut von Insolvenzen bei und verdeutlichte die großen Risiken auf dem Markt für digitale Vermögenswerte.

Terraform-Labs-Mitbegründer Do Kwon wartet derweil in Montenegro auf eine eine mögliche Auslieferung nach Südkorea oder in die USA. Die US-Börsenaufsicht SEC wirft ihm unter anderem Betrug, Täuschung von Anlegern und Verkauf nicht-registrierter Wertpapiere vor. Nach einer monatelangen und öffentlichkeitswirksamen Flucht war Do Kwon mit gefälschten Papieren im vergangenen Frühjahr in dem kleinen südosteuropäischen Land festgenommen worden. Laut seinem Anwalt könnte Kwon bis Mitte März an die USA ausgeliefert werden, um sich dort den Betrugsvorwürfen zu stellen. Demnach hat der Koreaner der Auslieferung zugestimmt.

(akn)