MWC

Ausprobiert: Schmalspur-Windows-Phone Lumia 610

Nokias Lumia 610 ist das erste Windows-Smartphone, das die ursprünglichen Hardware-Anforderungen von Windows Phone unterschreitet. Das erste Fazit: Gerade noch o.k.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 76 Kommentare lesen
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Achim Barczok

Die Touch-Buttons unterhalb des Displays erfordern beim Nokia Lumia 610 festeres Drücken.

(Bild:  heise mobil)

Microsoft hätte das Nokia Lumia 610 mit seiner schwachen Hardware zum Windows-Phone-Start vor zwei Jahren noch nicht erlaubt. Doch mit dem neuesten Windows-Phone-Update hat das Unternehmen die Hardware-Vorgaben für sein mobiles Betriebssystem nach unten gesenkt – dank Optimierungen im Code soll es nun auch auf schlechter ausgestatteten Geräten ohne Einschränkungen flüssig laufen. Doch reichen 800 MHz und 256 MByte RAM wirklich aus, um ein Windows Phone zu betreiben?

Auf dem bei der MWC ausgestellten Lumia 610 animieren Startbildschirm und App-Menü zwar immer noch weitgehend flüssig, jedoch ist es das erste Windows Phone, bei dem uns dabei immer mal wieder kurze Ruckler in der Oberfläche auffielen. Auch brauchen viele Apps länger zum Starten, und der Touchscreen reagierte etwas verzögert auf die Eingabe. In der Nokia-Navigation ruckelt die Kartenansicht.

[Update] Nokia hat gegenüber heise online betont, dass es sich bei den ausgestellten Smartphones um Prototpyen und noch nicht um die Seriengeräte handelt. [/Update]

Der Browser scrollt und zoomt auch auf komplexen Webseiten noch einigermaßen flüssig, braucht aber fürs Rendern etwas länger als auf anderen Windows-Phone-Geräten. Dies bestätigt auch der JavaScript-Benchmark Sunspider (Version 0.9.1): Das Lumia 610 legte dessen Testparcours in 11.655 Millisekunden zurück, das auf 1 GHz getaktete HTC Radar schaffte es im c't-Test in 9.032, das Lumia 800 mit 1,4-GHz-CPU sogar in 6.793 Millisekunden.

Anspruchsvolle Spiele wie Assasins Creed laufen auf dem Lumia 610 nicht.

(Bild:  heise mobil)

Auf der "About"-Seite im Einstellungsmenü weist Windows Phone darauf hin, dass aufgrund des kleinen RAM-Speichers die App-Auswahl und Funktionen eingeschränkt sein können. Microsoft versicherte uns, dass keine Grundfunktionen von Windows Phone fehlen, und tatsächlich fielen uns keine Einschränkungen in dieser Hinsicht auf. Fündig wurden wir dagegen bei den inkompatiblen Apps im Marketplace: Gamelofts Action-Spiel Assasins Creed beispielsweise lässt sich unter Hinweis auf den geringen Arbeitsspeicher nicht installieren.

Nicht nur bei Prozessor und RAM hat Nokia gespart: Die 5-Megapixel-Kamera macht ziemlich rauschige Fotos, die bei hellen Motiven schnell überstrahlen. Bewegtbild nimmt sie in maximal VGA-Qualität auf, die Ergebnisse taugen allenfalls für Webvideos. Das Display, das relativ tief unter der Frontscheibe liegt, ist nicht besonders hell und spiegelt stark, der Bildschirminhalt bleibt aber auch beim Blick von der Seite noch einigermaßen gut zu erkennen.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externes Video (Kaltura Inc.) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Kaltura Inc.) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Beim Gehäuse mit farbigen Klavierlack auf dem Akkudeckel und dem farbigen, metallen glänzenden Displayrahmen stand offensichtlich eher "Lifestyle" als Eleganz im Vordergrund. Die Materialien wirken etwas billig, sind aber sauber verbaut. Die Touchbuttons unterhalb des Displays erfordern festeres Drücken, was bei der Bedienung stört.

Ein detailliertes Datenblatt vom Nokia Lumia 610 finden Sie in unserer Handy-Galerie. (acb)