Bargeldloses Bezahlen per Girocard hat weiter zugenommen​

Beim Bezahlen ohne Bargeld greifen die Menschen in Deutschland zunehmend zur Girocard. Mit weiteren Anwendungen soll die Bezahlkarte noch attraktiver werden.​​

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(Bild: Shutterstock)

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Der Aufwärtstrend beim bargeldlosen Bezahlen mit der Girocard hält an – und Banken und Sparkassen versprechen weitere Einsatzmöglichkeiten. Zahlen der Deutschen Kreditwirtschaft zufolge beglichen Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland im ersten Halbjahr dieses Jahres rund 3,65 Milliarden Mal Einkäufe mit der Girocard. Das waren 15 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2022, wie die Frankfurter Einrichtung Euro Kartensysteme am Donnerstag mitteilte.

"Die deutschen Banken und Sparkassen wollen mit dem Rückenwind der hohen Akzeptanz die Entwicklung neuer Lösungen rund um die Girocard beschleunigen", teilte Euro Kartensysteme laut Bericht der dpa mit. "Langfristiges Ziel ist es, dass es in Deutschland in jeder denkbaren Situation möglich sein sollte, mit der Girocard zu bezahlen."

Man arbeite zum Beispiel gemeinsam mit Handelspartnern an einem digitalen Kassenbon. Im Mittelpunkt vieler Entwicklungen stehe die digitale Girocard in Smartphone oder Smartwatch, erklärte Euro Kartensysteme: "Sie soll beispielsweise um die Möglichkeit für Zahlungen in Apps erweitert werden." Beim Bezahlen mit der digitalen Girocard per Smartphone oder Smartwatch kann zudem direkt geprüft werden, ob der Kunde zum Beispiel beim Kauf von Zigaretten wie erforderlich volljährig ist. Dazu läuft seit Ende Juni ein Pilotprojekt.

Besonders das kontaktlose Bezahlen mit Girocard wird immer beliebter. Dabei kommt vor allem die mit NFC-Chip ausgestattete Karte selbst zum Einsatz. Bei fast 81 Prozent der Zahlungen wurde demnach durch Vorhalten der Karte am Terminal gezahlt. Girocard-Zahlungen über Smartphone und Smartwatch mit Diensten wie Apple Pay und Google Pay oder mit Banken-Apps haben demnach weniger Bedeutung.

Der Großteil der etwa 100 Millionen Girocards, die Banken und Sparkassen in Deutschland an ihre Kundschaft ausgegeben haben, ist inzwischen mit der kontaktlosen Bezahlfunktion ausgestattet. Auch die Zahl der Akzeptanzstellen ist laut Euro Kartensysteme gestiegen: An fast 1,1 Millionen Terminals im Handel kann man inzwischen mit Girocard zahlen – ein Anstieg um sieben Prozent verglichen mit dem Vorjahr.

Weil auf diese Weise häufiger auch kleine Beträge bargeldlos beglichen werden, sinkt der durchschnittliche Bezahlbetrag mit der Girocard. Über alle Bezahlvorgänge hinweg betrug er den Angaben zufolge im ersten Halbjahr des laufenden Jahres 40,73 Euro. Ein Jahr zuvor waren es noch 42,36 Euro, Ende 2022 dann 42,34 Euro. Die gesamten Umsätze mit der Girocard lagen nach Mitteilung von Euro Kartensysteme im ersten Halbjahr 2023 mit 149 Milliarden Euro um etwa elf Prozent über dem Niveau des Vorjahreszeitraums (134 Milliarden Euro). Im Gesamtjahr 2022 waren es gut 284 Milliarden Euro.

(axk)