Base-Flatrate umfasst das gesamte deutsche E-Plus-Netz

Ein Angebot wie die Base-Flatrate von E-Plus kann bei den Kunden auf Grund der mittlerweile etwas undurchsichtigen Mobilfunk-Struktur in Deutschland mit Betreibern, Service-Providern und portierten Rufnummern auch für Verwirrung sorgen.

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Von
  • Sven-Olaf Suhl

Kunden, die das heute Vormittag offiziell vorgestellte Flatrate-Angebot Base von E-Plus bis zum 31. Oktober buchen, können während der gesamten Vertragsdauer von mindestens einem Jahr für 25 Euro je Monat unbegrenzt mit allen weiteren Nutzern des Mobilfunknetzes von E-Plus telefonieren -- auch wenn die offizielle Preisliste darin etwas unklar ist. E-Plus-Sprecherin Catrin Glücksmann bekräftigte im Gespräch mit heise online, dass die Flatrate für Anrufe bei den übrigen E-Plus-Kunden ebenso gelte wie für Anrufe bei den Nutzern ohne direkten E-Plus-Vertrag, die das E-Plus-Netz beispielsweise über Service-Provider oder Angebote wie "Schwarzfunk" nutzen.

Neben den Kunden der Zweitmarke Simyo sind das Kunden der Serviceprovider oder auch die Nutzer der deutschen Variante des Schwarzfunks. Zudem können Base-Kunden SMS innerhalb des deutschen E-Plus-Netzes kostenlos versenden. Spekulationen, dass E-Plus das Promotionsangebot über den 31. Oktober hinaus verlängert, wollte die Sprecherin nicht kommentieren.

Nicht angewandt wird die Base-Flatrate hingegen auf Anrufe zu portierten Rufnummern, also jenen, die ein früherer E-Plus-Kunde zu einem anderen Netzbetreiber übertragen hat. Diese könnten jedoch aufgrund einer Vorwahl wie "01 77" vom Anrufer spontan als E-Plus-Nummer gedeutet werden. In einer Telefonkonferenz mit E-Plus-Chef Uwe Bergheim und Journalisten schätzte dieser die Zahl der in Deutschland portierten Handynummern auf "wenige Hunderttausend". Eine automatische Information, ob die angerufene Nummer tatsächlich unter die Base-Flatrate fällt, ist Bergheim zufolge nicht vorgesehen, da der finanzielle Aufwand hierfür in keinem Verhältnis zur Anzahl der betroffenen Rufnummern stehen würde.

Mit 9,7 Millionen Kunden per Ende März 2005 liegt E-Plus als zweitjüngster Mobilnetzbetreiber weit hinter den D-Netzen. So zählt allein Vodafone D2 mit rund 27,7 Millionen Kunden zur Jahresmitte kaum weniger als Marktführer T-Mobile mit über 28 Millionen. Der E-Plus-Chef setzt auf die Wechselbereitschaft der Handykunden, um den Abstand zu den Marktgrößen zu verringern -- und den Abstand zu O2 zu wahren, die zuletzt starke Kundenzuwächse auf nunmehr 8,4 Millionen verbuchen konnten. Im Gegensatz zu Simyo können Base-Neukunden ihre gewohnte Rufnummer mitnehmen, dies gilt auch für die Rufnummernportierung von anderen Netzbetreibern. Auch eine Wunschrufnummer ist -- soweit verfügbar -- für eine Zuzahlung von 15 Euro erhältlich. Angebote wie Base sind nach Auffassung des E-Plus-Chefs der Beginn zunehmender Diversifizierung des Mobilfunkmarktes, zukünftig würden noch mehr Angebote entstehen, die speziell auf die Bedürfnisse eines bestimmten Kundensegments zugeschnitten seien. (ssu)