Bericht: Berliner Innenstadt-WLAN gescheitert

Die Pläne für ein öffentliches Funknetz in der Berliner City sind einem Zeitungsbericht zufolge gescheitert. Die zuständige Senatsbehörde will davon nichts wissen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 115 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Das geplante öffentliche WLAN in der Berliner Innenstadt wird es einem Zeitungsbericht zufolge nicht geben. Das Projekt sei vom Tisch, berichtet die Berliner Morgenpost am Dienstag in ihrer Online-Ausgabe. Ein Sprecher der federführenden Senatsverwaltung für Wirtschaft wollte die Meldung gegenüber der dpa nicht bestätigen. Das Thema soll in einer Woche noch einmal auf die Tagesordnung des Senats.

Bereits vor einem Monat hatte die Senatsverwaltung für Wirtschaft Probleme beim Aufbau des Funknetzes eingeräumt. Die für die Installation der Router und Antennen ausgewählten Straßenlampen und Ampeln seien überwiegend nicht geeignet oder dürften nicht genutzt werden. Mit der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, die für die Infrastruktur zuständig ist, hat sich das Haus von Wirtschaftssenator Harald Wolf (Linke) der Morgenpost zufolge nicht auf ein gemeinsames Konzept verständigen können.

Das Projekt war vor drei Jahren angestoßen worden. Mit rund 5000 Antennen sollte innerhalb des Berliner S-Bahn-Rings ein flächendeckendes Funknetz entstehen. Zunächst war von einem offenen und kostenlosen WLAN die Rede, dann sollte das Netz ausgeschrieben und privatwirtschaftlich betrieben werden – von wem und zu welchen Bedingungen ist bis heute unklar. Ein Betreiber dürfte unter den schwierigen politischen Bedingungen auch schwer zu finden sein.

In der Hauptstadt bringt sich derweil die Opposition in Stellung, die Senatswahlen im Jahr 2011 schon fest im Blick. Union und Grüne erklärten gegenüber dpa, der rot-rote Senat sei "kläglich gescheitert" und zu zukunftsfähigen Projekten nicht fähig. "Dieser Senat, der nicht müde wird, Berlin zur Hochburg der Kreativen auszurufen und diese anzulocken, hat sich selbst offline gestellt", sagte CDU-Fraktionschef Frank Henkel.

Siehe dazu auch:

(vbr)