Bericht: FIFA steht angeblich kurz vor einem TV-Deal mit Apple

Laut einem Bericht der New York Times steht Apple kurz vor einer Einigung mit der FIFA über die Streaming-Rechte an der neuen Fußball-Klub-WM im kommenden Jahr.

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Fans bei einem Fußballspiel im Stadion

(Bild: Shutterstock/Csaba Peterdi)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Andreas Knobloch

Der Weltfußballverband FIFA steht kurz vor einer Übereinkunft mit Apple, die dem Technologieunternehmen die weltweiten Fernsehrechte an der erweiterten FIFA-Klub-Weltmeisterschaft einräumt. Das berichtete am Montag die US-Tageszeitung New York Times. Der Wettbewerb wird im Sommer 2025 zum ersten Mal im neuen Format in den Vereinigten Staaten ausgetragen.

Die Vereinbarung könnte noch in diesem Monat bekannt gegeben werden, schreibt die New York Times und beruft sich dabei auf drei mit der Angelegenheit vertraute Personen, die nicht befugt waren, öffentlich über den Vertrag zu sprechen, da er noch nicht offiziell bestätigt worden ist, wie es heißt. Dem Blatt zufolge könnte der TV-Deal einen Wert von mehr als einer Milliarde US-Dollar haben. Unklar ist, ob die Vereinbarung mit Apple auch frei empfangbare Rechte beinhaltet. Ansonsten wäre die gesamte Veranstaltung nur für Abonnenten von Apple TV+ verfügbar – ein Umstand, über den laut New York Times leitende Angestellte der FIFA Bedenken geäußert haben.

Sollte der Vertrag mit der FIFA zustande kommen, wäre dies der zweite große Übertragungsdeal von Apple im Fußball. Im Jahr 2022 unterzeichnete der Tech-Konzern einen 10-Jahres-Vertrag über 2,5 Milliarden US-Dollar für die weltweiten Streaming-Rechte an der US-Profiliga Major League Soccer (MLS). Seit der Verpflichtung des argentinischen Superstars Lionel Messi durch Inter Miami ist das Interesse an der MLS gewaltig gestiegen.

Die neue FIFA-Klubweltmeisterschaft dürfte für noch größere Aufmerksamkeit sorgen. An dem erweiterten Turnier, das vom 15. Juni bis zum 13. Juli 2025 erstmals in den Vereinigten Staaten stattfinden wird, nehmen 32 Mannschaften aus Afrika, Asien, Europa, Südamerika, Ozeanien, Nordamerika, Zentralamerika und der Karibik teil. Zu den qualifizierten Vereinen gehören einige der größten Profiklubs der Welt, wie Bayern München, Borussia Dortmund, Real Madrid und Manchester City.

Vor allem FIFA-Präsident Gianni Infantino hat sich für das neue Format stark gemacht; Pläne, den Wettbewerb im Jahr 2021 in China auszutragen, wurden wegen der Pandemie aber verworfen. Aus dem Weltpokal zwischen den Gewinnern der kontinentalen Meisterwettbewerbe aus Europa und Südamerika hervorgegangen, wurde die FIFA-Klub-Weltmeisterschaft seit der Jahrtausendwende stetig erweitert. Zuletzt traten im Dezember 2023 in Saudi-Arabien sieben kontinentale Meister sowie der Meister aus der Liga des Gastgeberlandes gegeneinander an. Im Finale schlug Manchester City Fluminense Rio de Janeiro mit 4:0 (2:0). Während der Wettbewerb vor allem in Südamerika großen Stellenwert genießt, findet er in Europa nur wenig Beachtung. Das soll sich mit der Änderung des Austragungsmodus' und der Aufstockung auf 32 Klubs, davon 12 aus Europa, ändern.

Mehr Aufmerksamkeit und damit mehr Abonnenten versprechen sich auch die Streaming-Dienste von ihrem zunehmenden Interesse für Live-Sport. Peacock und Amazon Prime streamen Spiele der National Football League (NFL), während Apple neben den MLS-Übertragungen eine Vereinbarung zum Streaming von Spielen der Major League Baseball (MLB) getroffen hat. Selbst Netflix, das sich bislang eher auf Sportdokumentationen konzentriert hat, steigt mit einem Boxkampf zwischen dem ehemaligen Schwergewichts-Champion Mike Tyson und dem Social-Media-Influencer Jake Paul in die Live-Sportübertragungen ein.

(akn)