Bericht: Kabel BW soll an US-Medienkonzern verkauft werden

Nach Informationen des Wall Street Journal plant Liberty Global die Übernahme des deutschen Kabelnetzbetreibers Kabel BW. Die Amerikaner besitzen mit Unitymedia bereits einen solchen Betreiber in Deutschland.

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Von
  • dpa

Die neuen Besitzer des Kabelnetzbetreibers Kabel BW dürften nach einem Zeitungsbericht in den USA sitzen. Der Medienkonzern Liberty Global stehe kurz vor dem Abschluss eines Kaufvertrags, schrieb das Wall Street Journal am späten Freitag unter Berufung auf eingeweihte Personen. Als Preis nannte die Zeitung 3,1 bis 3,2 Milliarden Euro.

Bislang ist Kabel BW im Besitz des schwedischen Finanzinvestors EQT, der seine Tochter eigentlich an die Börse bringen wollte. In den vergangenen Tagen hatten sich aber die Berichte gehäuft, nach denen EQT nun einen Verkauf vorzieht. Zu dem Umdenken dürften die jüngsten Turbulenzen an den weltweiten Finanzmärkten gesorgt haben, namentlich die Unruhen im Nahen Osten und die Krise in Japan.

Kabel BW ist der größte Kabelnetzbetreiber im Südwesten Deutschlands mit rund 2,3 Millionen Kunden. Ein Verkauf an Liberty Global könnte allerdings auf kartellrechtliche Probleme stoßen, denn die Amerikaner besitzen mit Unitymedia bereits einen Kabelnetzbetreiber in Deutschland. Sie hatten das in Nordrhein-Westfalen beheimatete Unternehmen Ende 2009 geschluckt. Danach vermuteten Branchenkenner, dass Liberty Media alle großen deutschen Kabelnetzbetreiber übernehmen will.

Wie das Wall Street Journal schreibt, könnte der Kauf von Kabel BW schon Anfang kommender Woche verkündet werden. Neben Liberty Global waren die beiden Finanzinvestoren CVC Capital Partners und Hellmann & Friedman als Interessenten genannt worden. Auch dem an der Börse notierten deutschen Branchenprimus Kabel Deutschland waren Absichten nachgesagt worden. (ad)