Bericht: Nokia-Siemens verhandelt mit Motorola über Netzsparte

Das Joint Venture von Nokia und Siemens hat offenbar Interesse an der Netzwerksparte des im Umbau befindlichen US-Konzerns. Mit einer Übernahme könnte NSN sein US-Geschäft stärken.

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Der Netzausrüster Nokia Siemens Networks (NSN) verhandelt einem Zeitungsbericht zufolge mit Motorola über die Übernahme der Netzwerksparte des US-Konzerns. Dabei gehe es um ein Volumen zwischen 1,1 und 1,3 Milliarden US-Dollar (bis zu einer Milliarde Euro), berichtet das Wall Street Journal unter Berufung auf anonyme Quellen. Eine Einigung sei in den nächsten Wochen denkbar, aber nicht sicher. Keines der beiden Unternehmen wollte den Bericht kommentieren.

Der Telekommunikationsriese Motorola befindet sich derzeit im Umbau. Der Konzern will sein Sorgenkind, die verlustreiche Handysparte, zusammen mit der TV-Receiver-Produktion abtrennen und in ein eigenständiges Unternehmen namens Motorola Mobility ausgliedern. Daneben soll mit Motorola Solutions ein zweites Unternehmen mit dem gesunden Firmenkundengeschäft entstehen, zu dem neben der Netzwerksparte auch Barcode-Scanner, Funketiketten-Lesegeräte, Rundfunktechnik und Sicherheitssysteme gehören.

Greg Brown, designierter Chef vom Motorola Solutions, hatte sich dabei auch offen für Übernahmeangebote gezeigt. Zuvor hatte dem Bericht zufolge bereits der chinesische Branchenriese Huawei Interesse an Motorolas Netzwerkgeschäft gezeigt. Nun versucht NSN offenbar, mit einer Übernahme seinen Marktanteil in den USA auszubauen. Das von Nokia und Siemens geführte Joint Venture hatte zuvor vergeblich versucht, Geschäftsbereiche des insolventen kanadischen Ausrüsters Nortel zu übernehmen. (vbr)