Motorola bleibt in den schwarzen Zahlen

Der angeschlagene Telekom-Riese kann sein Ergebnis trotz leichten Umsatzschwunds weiter stabilisieren. Sorgenkind bleibt trotz sichtbarer Erfolge die Handysparte, die in ein eigeständiges Unternehmen abgespalten werden soll.

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  • dpa

Die Handysparte bleibt trotz guter Ansätze Motorolas Sorgenkind. Im ersten Quartal sank der Konzernumsatz um 6 Prozent auf 5 Milliarden US-Dollar (3,8 Milliarden Euro), teilte das Unternehmen am Donnerstag in Schaumburg (US-Bundesstaat Illinois) mit. Der starke Geschäftskundenbereich trug wesentlich zum Konzerngewinn von 69 Millionen US-Dollar (52 Millionen Euro) bei, während die Handysparte weiter rote Zahlen schreibt. Im Vorjahr hatte Motorola allerdings noch einen Gesamtverlust von 231 Millionen US-Dollar ausgewiesen. Das Ergebnis lag daher über den Erwartungen.

Der Umsatz der Handysparte ging im Vergleich zum Vorjahresquartal von 1,8 auf 1,6 Milliarden US-Dollar zurück und sorgt weiter für operativen Verlust, auch wenn der von 545 Millionen US-Dollar im Vorjahresabschnitt auf 192 Millionen US-Dollar verringert werden konnte. Motorola hat im ersten Quartal 8,5 Millionen Handys ausgeliefert, darunter 2,3 Millionen Smartphones. Der Hersteller hatte zum Jahresbeginn seinem Smartphone-Segment einen Neustart verpasst, der mit Einführung des Milestone und weiterer Android-Geräte auch als gelungen gelten darf.

Co-Chef Sanjay Jha betonte, Motorola habe einen guten Stand im boomenden Smartphone-Markt erreicht. Doch der Konzern verdient sein Geld derzeit mit seinen anderen Sparten. Dazu gehören unter anderem Barcode-Scanner, Funketiketten-Lesegeräte, Rundfunktechnik, Sicherheitssysteme und Mobilfunknetztechnik.

Damit die Handysparte die erfolgreicheren Segmente nicht weiter belastet, will sich der Konzern aufspalten. Handys und Unterhaltungselektronik sollen zusammen in eine eigenes Unternehmen ausgegliedert werden, während das zweite Konstrukt das Geschäft mit Produkten und Dienstleistungen für Firmenkunden umfassen soll. Die mögliche Aufspaltung ist für Motorola schon seit einiger Zeit ein Thema, die Pläne waren in der Zwischenzeit aber wegen der Wirtschaftskrise verworfen worden.

Umsatz- und Gewinnentwicklung
bei Motorola in US-Dollar
Quartal Umsatz Nettogewinn/
-verlust
1/00 8.450 Mio. 514 Mio.
2/00 8.800 Mio. 449 Mio.
3/00 9.493 Mio. 598 Mio.
4/00 10.060 Mio. 335 Mio.
1/01 7.752 Mio. -533 Mio.
2/01 7.500 Mio. -759 Mio.
3/01 7.410 Mio. -1.400 Mio.
4/01 7.320 Mio. -1.240 Mio.
1/02 6.181 Mio. -184 Mio.
2/02 6.700 Mio. -2.300 Mio.
3/02 6.370 Mio. 111 Mio.
4/02 7.546 Mio. 174 Mio.
1/03 6.043 Mio. 169 Mio.
2/03 6.163 Mio. 119 Mio.
3/03 6.830 Mio. 116 Mio.
4/03 8.023 Mio. 489 Mio.
1/04 8.561 Mio. 609 Mio.
2/04 8.700 Mio. -203 Mio.
3/04 8.624 Mio. 479 Mio.
4/04 8.840 Mio. 654 Mio.
1/05 8.160 Mio. (*) 692 Mio.
2/05 8.825 Mio. 933 Mio.
3/05 9.420 Mio. 1.750 Mio.
4/05 10.430 Mio. 1.202 Mio.
1/06 10.013 Mio. 686 Mio.
2/06 10.880 Mio. 1.380 Mio.
3/06 10.603 Mio. 968 Mio.
4/06 11.792 Mio. 624 Mio.
1/07 9.433 Mio. -181 Mio.
2/07 8.732 Mio. -28 Mio.
3/07 8.811 Mio. 60 Mio.
4/07 9.650 Mio. 100 Mio.
1/08 7.448 Mio. -194 Mio.
2/08 8.082 Mio. 4 Mio.
3/08 7.480 Mio. -397 Mio.
4/08 7.136 Mio. -3.576 Mio.
1/09 5.371 Mio. -231 Mio.
2/09 5.497 Mio. 26 Mio.
3/09 5.543 Mio. 12 Mio.
4/09 5.723 Mio. 142 Mio.
1/10 5.044 Mio. 69 Mio.
(*) Nach Abspaltung der Halbleiter-Sparte

(vbr)