Bericht: "iPhone 12" mit 5G-Problemen in Europa

Bestimmte Frequenzbänder werden einer Meldung zufolge von den Geräten nicht unterstützt.

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5G-Antenne in Köln

Schneller Funken dank 5G.

(Bild: dpa, Henning Koepke/Telefonica/dpa)

Update
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Wie weitreichend wird die 5G-Unterstützung beim neuen "iPhone 12" sein? Die Geräte, die heute vorgestellt werden, könnten Einschränkungen bei der Unterstützung der verschiedenen Frequenzbänder haben. Das jedenfalls berichtet die britische Zeitung Telegraph.

Der Meldung zufolge plant Apple angeblich nicht, das 700-MHz-Band zu unterstützen. Das sollen "Industrieinsider" dem Blatt gesteckt haben. In Großbritannien wird dieses niedrigere Spektrum standardmäßig verwendet, da es die weiteste räumliche Abdeckung verspricht. Das würde dem Provider Three in die Hände spielen, der außerhalb des 700-MHz-Spektrums diverse weitere Frequenzbänder erworben hat.

In Deutschland agieren die Mobilfunkanbieter ebenfalls unterschiedlich bei der 5G-Frequenzverwendung. Die Deutsche Telekom setzt beim Ausbau auf das Band n1 bei 2100 MHz, wo bisher nur 3G funkte. Vodafone hingegen nutzt vorzugsweise die Frequenzen der Digitalen Dividende II bei 700 MHz auf Band n28. Vodafone verspricht sich davon eine bessere Versorgung in der Fläche und in Innenräumen. Zusätzliche Antennen auf höheren Frequenzen sollen bei Vodafone zusätzliche Kapazität schaffen, wo diese gebraucht wird. Entsprechend könnte das "iPhone 12" bei der Telekom zunächst eine bessere Abdeckung haben, sollte das 700-MHz-Spektrum wirklich nicht unterstützt werden.

Bei O2 funken seit Oktober gut 150 5G-Stationen, etwa Berlin, Hamburg, München, Köln und Frankfurt. Weiterhin werden Stuttgart, Düsseldorf, Essen und Potsdam abgeeckt. "Dafür setzen wir auf die im Jahr 2019 ersteigerten Frequenzen bei 3,6 GHz, die Kunden größtmögliche 5G-Geschwindigkeiten und -Kapazitäten bieten", schreibt der Carrier.

Welche Frequenzbänder Apple tatsächlich abdecken wird, sollte sich im Laufe des Abends ergeben. Die Technik, die das Unternehmen verwendet, stammt von Qualcomm. An eigenen Mobilfunkchips arbeitet Apple zwar schon seit mehreren Jahren, die dürften aber erst in den kommenden Jahren serienreif sein.

[Update 13.10.20 23:54 Uhr:] Laut Apples Frequenzinfos laufen iPhone 12, 12 mini, 12 Pro und 12 Pro Max doch auf dem 5G-700-MHz-Band (n12). Dafür wird allerdings mmWave, die höchste Geschwindigkeitsstufe, nur in den Vereinigten Staaten von Amerika offeriert. Das ist einerseits eine Entäuschung, andererseits auch nicht wirklich relevant, weil dessen Ausbau in Europa (und Deutschland) nur schleppend oder gar nicht angelaufen ist. (bsc)