Bezahlsystem "Amazon One" macht Hand-Scans per App

Seit 2021 gibt es das Bezahlsystem "Amazon One" in den USA. Nun ist das Projekt des Internet-Riesen einen Schritt weiter: Wer es nutzen möchte, muss dafür nicht einen der Läden aufsuchen, die es unterstützen. Die Anmeldung für One klappt inklusive eines ersten Scans der Hand auch über die dazugehörige App. Der Clou an dem System ist die Identifikation über die Hand. Der Nutzer braucht, um etwa in einem Geschäft zu bezahlen, kein Gerät wie ein Smartphone oder keine Kreditkarte mehr. Letztere, oder eine andere Bezahlmethode, muss jedoch wie bei anderen Angeboten vorab hinterlegt werden.

Wie Amazon in einem Blogbeitrag schreibt, ist der Anmeldeprozess mitsamt einem Foto der Hand auch über die App möglich. Erst beim ersten Bezahlvorgang werden dann aber weitere Merkmale wie ein per Infrarot gescanntes Venenmuster erfasst und das System dann letztendlich freigeschaltet. Die Technik soll dieses Muster mit dem Venenscan abgleichen. Die dafür nötigen One-Scanner befinden sich in Geschäften, die das System nutzen. Das sind derzeit 500 eigene Stores von Amazon, vorwiegend die Lebensmittelkette "Whole Foods Market", sowie 150 Drittanbieter. Außer für Käufe soll One auch zur Zugangskontrolle etwa bei Veranstaltungslocations dienen, wenn vorher ein – personalisiertes – Ticket gekauft wurde.

Amazon verspricht, dass keine Fotos oder andere Scans auf den beteiligten Geräten gespeichert werden. Vielmehr sollen immer nur andere Datensätze, offenbar Hashes ähnlich, übermittelt und verschlüsselt an Server der Amazon Web Services (AWS) geschickt werden. Wie viele Kunden das System hat, gibt das Unternehmen nicht an. Genutzt worden sein soll es jedenfalls bereits acht Millionen mal. 80 Prozent der Kunden haben es den Angaben zufolge danach wieder verwendet. Wann Amazon One außerhalb der USA verfügbar sein soll, ist noch nicht bekannt.

(nie)