Biometrische Kontrolle bei USA-Ausreise soll verpflichtend werden

Das für Sicherheitsüberprüfungen an US-Grenzen zuständige Department of Homeland Security (DHS) will biometrische Daten von Reisenden künftig nicht nur bei der Ein- sondern auch bei der Ausreise überprüfen.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Das für Sicherheitsüberprüfungen an US-Grenzen zuständige Department of Homeland Security (DHS) will den Einsatz biometrischer Kontrollen ausweiten. Nachdem bereits seit Jahren Fingerabdrücke und Lichtbilder von USA-Einreisenden gespeichert werden, sollen an den internationalen Flughäfen im Land künftig auch bei der Ausreise aus den Vereinigten Staaten biometrische Daten von Fluggästen erhoben werden. Bisher war dies nur an einigen ausgewählten Airports wie Atlanta, Chicago, Denver, San Francisco oder Seattle der Fall, die an einem dreijährigen Pilotprojekt zur automatisierten biometrischen Ausreise im Rahmen von US-VISIT (United States Visitor and Immigrant Status Indicator Technology) teilnahmen.

Dazu hatte das DHS so genannte US-VISIT-Exit-Kioske in den Flugsteig-Bereichen – also hinter der eigentlichen Ausreisekontrolle – aufgebaut, die von den Reisenden aber offenbar geflissentlich ignoriert wurden. Trotz der Drohung, bei der nächsten Einreise in die USA Probleme mit den Behörden zu bekommen, war die Akzeptanz unter den Fluggästen sehr niedrig, was auch das DHS jetzt bestätigte, ohne allerdings konkrete Zahlen zu nennen. Seit dem gestrigen Sonntag ist das Pilotprojekt beendet, eine Verpflichtung zur Nutzung der Exit-Terminals besteht nicht mehr. Das Projekt habe aber gezeigt, dass die eingesetzte Technik funktioniere und dass der Ausreisevorgang dadurch komfortabel gestaltet werden könne, so das DHS.

Die Ergebnisse des Projekts wurden auch dem US-Kongress im Rahmen des "US-VISIT 2007 Expenditure Plan" vorgelegt. Darin schlägt die Heimatschutzbehörde vor, ab dem kommenden Jahr damit zu beginnen, Biometrie-Terminals als verpflichtendes Element in die Ausreiseprozeduren an US-Flughäfen zu implementieren. Die konkrete Umsetzung der künftigen "Air-Exit-Strategie" des DHS soll mit der Luftfahrtindustrie sowie einzelnen Fluggesellschaften abgesprochen werden. Das Ergebnis will die Behörde in einer Ausführungsverordnung festschreiben, die in den kommenden Monaten veröffentlicht werden soll. (pmz)