Blade-Server für den Mittelstand

Mit dem BladeSystem c3000 offeriert nun auch HP einen Blade-Server-Baukasten für mittelständische Firmen.

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Um Blade-Server für mittelständische Unternehmen attraktiver zu machen, führt Blade-Server-Marktführer HP nun das im Vergleich zum BladeSystem-c7000-"Enclosure" kompaktere Chassis c3000 (Codename Shorty) ein. Der eigentliche Witz der neuen c3000-Plattform, die sich mit den gewöhnlichen, im vergangenen Jahr eingeführten c-Class-Blades bestücken lässt, liegt aber nicht im mechanischen Format; HP will vielmehr in Kooperation mit den Vertriebspartnern (also etwa Systemhäusern) für mittelständische Unternehmen maßgeschneiderte Hardware-Pakete schnüren. Als Beispiel nennt HP ein c3000-System, das alle nötigen Server, einen Storage-Server (AiO 600c) sowie ein Backup-Bandlaufwerk (448c) für den Betrieb von Microsoft Exchange für etwa 500 Nutzer enthält.

Auch die Bedienung und Inbetriebnahme soll beim c3000 besonders einfach und schnell vonstatten gehen, verspricht HP. Außerdem soll der Einsatz von Blade-Servern von den Anschaffungskosten her im Vergleich zu gewöhnlichen 19-Zoll-Rackservern bereits dann günstiger sein, wenn mehr als drei bis fünf Maschinen gekauft werden – aber das hängt von der jeweiligen Ausstattung ab. HP hebt hervor, dass die Blade-Server durch die gemeinsame Stromversorgung und andere Optimierungen energetisch sparsamer arbeiten und einheitliche Administrationswerkzeuge mitbringen.

Allerdings sind Blade-Server mechanisch und von ihren elektrischen Anschlüssen her herstellerspezifisch gebaut, man legt sich also (bis auf einige Erweiterungsmodule) auf die Produkte einer Firma fest. Daran haben etwa auch die gemeinsame Initiative von IBM und Intel und die Blade.org-Community bisher wenig geändert – eher im Gegenteil: Nachdem HP (BladeSystem) die lange Zeit marktführenden Firma IBM (BladeCenter) überholt hat, kam noch Sun mit den Blade-6000- und Blade-8000-Baureihen hinzu; auch Dell (PowerEdge 1955), Fujitsu Siemens Computers (Primergy BX600) und kleinere Anbieter wie Egenera, Supermicro, Nexcom oder Quanta sind mit eigenen Bauformen auf dem Markt, der stärker wächst als andere Segmente des Servermarktes.

Mit der Baureihe BladeCenter S hat auch IBM vor einigen Wochen spezielle Blade-Server für kleinere Firmen angekündigt. Mittlerweile gibt es auch schon PC- und Workstation-Blades, um Bürorechner ins Rechenzentrum zu verlagern. Auf den Blade-Hype der beiden Blade-Marktführer zielt der Spruch von Dell: "Blades are an Option, NOT a Mandate", ist auf der Webseite zum PowerEdge 1955 zu lesen. (ciw)