Blu-ray-Disc-Association einigt sich auf Kopierschutz

Die Blu-ray-Disc-Association (BDA) setzt nun doch auf den Inhaltsschutz und Digital Rights Management durch AACS. Allerdings ergänzt die BDA das System um BD+ und ROM Mark, die Blu-ray noch sicherer machen sollen.

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Die Blu-ray-Disc-Association (BDA) hat sich nach eigenen Angaben auf einen Kopierschutz geeinigt. Sie setzt auf den Inhaltsschutz und Digital Rights Management durch Advanced Access Content System (AACS) -- ebenso wie das HD-DVD-Camp.

AACS liefert wie die BD+ genannte Technik von Haus aus "Erneuerbarkeit" für das Kopierschutzverfahren. Hierunter verstehen die Hersteller allgemein, dass beispielsweise Listen von Geräten, die von der Wiedergabe der Medien ausgeschlossen werden sollen, in der Abspielhardware aktualisiert werden können. Die Beschreibung dieses Zusatzes in blumiger Marketingsprache lässt den Schluss zu, dass möglicherweise der Programmcode in der Firmware dynamisch aktualisiert werden kann, um erkannte Angriffsvektoren zu blockieren. Damit sollen Hacks der Player vorgebeugt werden, die zum Beispiel in Form von Mod-Chips herausgebracht werden.

Das "ROM Mark" genannte Verfahren bettet in die Oberfläche vorbespielter Blu-ray-Discs eindeutige, nicht entdeckbare Identifizierer ein, die nur mit speziellem Equipment herstellbar sein sollen. Da diese Ausrüstung natürlich nur lizensierten BD-ROM-Produzenten zur Verfügung steht, soll dies vor Piraterie im großen Stil schützen.

Gegenüber englischen Medien äußerten sich führende Vertreter der Medienindustrie und der Technologieentwickler euphorisch über die Schutzmechanismen der Blu-ray-Disc -- die sie nicht mehr als Inhaltsschutz, sondern als Content Management verstanden wissen wollen. So meint der Vizepräsident der Philips Electronics Corporate Alliance Group, Marty Gordon: "Wir haben uns von einer Welt des Inhaltsschutzes zu einer Welt des Inhaltsmanagements bewegt. Es gibt die Möglichkeit, autorisierte Kopien anzufertigen, sodass die Inhaltsanbieter eine Blu-ray-Disc veröffentlichen können, die den Benutzern eine Kopie erlaubt. So können sie die Inhalte nutzen, wie sie wollen."

Erfreulicherweise sind sich die Inhaltsanbieter bewusst, dass es keinen unumgehbaren Schutz gibt. Sie verstehen die Updates zur Erneuerbarkeit des Kopierschutzes denn auch als Katz-und-Maus-Spiel. Da es erstmal so aussieht, als ob für den Normalanwender keine Möglichkeit besteht, die auf Disc gebannten Nutzungsregeln zu umgehen, erhofft sich die Industrie weniger Verluste durch Piraterie -- die MPAA beziffert diesen auf 3 Milliarden US-Dollar jährlich. (dmk)