Bluetooth-Tracker Tile: Berichte über AirTag-Stalking drücken Verkäufe

Diskussionen über den Missbrauch von Apple AirTags bremsen den Verkauf von Bluetooth-Trackern anderer Hersteller, so der neue Besitzer des Konkurrenten Tile.

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(Bild: Tile)

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Die durch Apples AirTags ausgelöste öffentliche Debatte über Stalking und ungewolltes Tracking schlägt offenbar auf die Verkäufe der Konkurrenz durch: Chris Hull, Chef des neuen Tile-Besitzers Life360, hat Investoren gewarnt, dass die Berichterstattung über den Missbrauch von AirTags "das Wachstum der ganzen Kategorie abbremst", wie die australische Wirtschaftszeitung Financial Review berichtet. Hull betonte, die Firma werde die Datenschutz- und Stalking-Bedenken bei AirTags genau im Auge behalten.

Neben den Störungen in der globalen Lieferkette und daraus resultierenden Lieferengpässen hätten auch die seit Wochen anhaltenden Berichte über den Missbrauch von AirTags die Verkäufe der Tile-Tracker beeinträchtigt, so Hull weiter. Man wolle sich deshalb verstärkt auf Abonnements konzentrieren. Bis die "Situation gelöst ist", könne der Hardware-Verkauf nämlich weiter eingeschränkt bleiben, erst dann könne sich die Produktkategorie der Bluetooth-Tracker "vollständig entfalten", wird der Life360-Chef von Financial Review zitiert.

Nach Kritik und Stalking-Berichten hat Apple bei den AirTag-Schutzfunktionen bereits nachgebessert und jüngst weitere Verbesserungen in Aussicht gestellt. iPhones warnen Nutzer automatisch, wenn sich fremde AirTags länger mit ihnen fortbewegen, das hat zu einer Reihe an Berichten über Stalking und Tracking geführt. Tile fehlen Anti-Stalking-Funktionen bislang, eine kommende App soll das Scannen der Bluetooth-Tracker in der Umgebung ermöglichen.

Tile stellt seit mehreren Jahren kleine Bluetooth-Tags her, die etwa als Schlüsselfinder dienen. Inzwischen helfen auch andere Tile-Besitzer bei der Ortung verlorener Tracker, allerdings dürfte die Zahl der Nutzer massiv kleiner als bei Apples riesigem "Wo ist?"-Netzwerk ausfallen, an dem praktisch jedes iPhone beteiligt ist. AirTags lassen sich dadurch in Städten gewöhnlich exakt orten.

Tile wurde jüngst von Life360 übernommen, einem Ortungsdienst für Familien mit einer ähnlichen, aber plattformübergreifenden Funktionalität wie Apples "Wo ist?"-Dienst. Life360 sorgte im Anschluss für Schlagzeilen, weil die Firma offenbar die Standortdaten ihrer Nutzer an verschiedene Datenhändler weiterverkauft. Diese Praxis wolle man deutlich einschränken und nur noch aggregierte Ortsdaten weitergeben, hieß es bei Life360 jüngst.

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