Bremer Airbus-Raumfahrtsparte soll Service-Modul für US-Raumkapsel Orion liefern

Airbus Defence and Space in Bremen soll das Antriebsmodul für die US-amerikanische Raumkapsel Orion herstellen. Es ist das erste Mal, "dass Europa mit systemkritischen Elementen in ein amerikanisches Raumfahrt-Projekt integriert wird".

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Bremer Airbus-Raumfahrtsparte soll Service-Modul für US-Raumkapsel Orion liefern

Raumkapsel Orion (künstlerische Darstellung)

(Bild: DLR)

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Das Service-Modul für die künftige US-amerikanische Raumkapsel Orion soll in Bremen gebaut werden. Die dortige Airbus-Sparte "Defence and Space" habe den Auftrag in Höhe von 390 Millionen Euro bekommen, heißt es in einer Mitteilung. Es sei das erste Mal, "dass Europa mit systemkritischen Elementen in ein amerikanisches Raumfahrt-Projekt integriert wird".

Das Servicemodul ist für den Antrieb, die Energieversorgung, die Thermalkontrolle und die Lagerung wichtiger Versorgungsgüter wie Wasser und Sauerstoff für die amerikanische Kapsel verantwortlich. Die US-Raumfahrtbehörde NASA und die ESA hatten Ende 2012 vereinbart, Orion mit Hilfe des europäischen Service-Moduls fliegen zu lassen. Dieses Modul basiere auf dem Design und den Erfahrungen des Versorgungsfahrzeugs ATV (Automated Transfer Vehicle) für die Internationale Raumstation ISS, das Airbus Defence and Space im Auftrag der ESA entwickelt und gebaut hat. Nun hat die Airbus-Sparte in Berlin den Vertrag mit der ESA unterzeichnet.

Service-Modul für Raumkapsel Orion wird in Bremen gebaut (6 Bilder)

ATV-5 nähert sich der ISS
(Bild: ESA)

Fünf ATV sind bisher an die ISS angedockt, das bislang letzte am 12. August 2014. Orion ist für bemannte Missionen zum Mond, zu Asteroiden und für Missionen in die Tiefen des Weltraums vorgesehen. Lockheed Martin Space Systems entwickelt die Raumkapsel für vier oder mehr Astronauten. Orion und das europäische Servicemodul ESM bilden zusammen das Multifunktions-Raumfahrzeug MPCV (Multi Purpose Crew Vehicle).

Am 4. Dezember 2014 ist ein erster suborbitaler Testflug einer unbemannten Orion-Kapsel auf einer US-amerikanischen Delta-IV-Heavy-Rakete geplant – mit einem Dummy-Servicemodul. Mit Hilfe des ESM könnte das MPCV auch die internationale Raumstation ISS anfliegen. Als erste Orion-Mission mit europäischer Beteiligung, "Exploration Mission-1 (EM-1)", ist ein unbemannter Flug zu den Lagrange-Punkten des Mondes und der Rückkehr zur Erde und für 2017/18 geplant. (anw)