Brüssel hat Bedenken wegen LKW-Mautsystem von Daimler/Telekom

Die EU-Kommission befürchtet eine marktbeherrschende Stellung von DaimlerChrysler und Deutscher Telekom bei den neuen Telematikdiensten.

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Von
  • Jürgen Kuri

Die EU-Kommission hat Bedenken beim geplanten Joint Venture von DaimlerChrysler und der Deutschen Telekom für die Lkw-Mauterhebung auf deutschen Autobahnen. Deshalb werde die laufende Wettbewerbsprüfung um weitere vier Monate verlängert, teilte die Kommission am Montag in Brüssel mit. Die Behörde befürchtet eine möglicherweise marktbeherrschende Stellung der Unternehmen bei den neuen Telematikdiensten. "Nach gegenwärtigem Verfahrensstand kann die Kommission nicht ausschließen, dass die geplanten Mauterfassungssysteme sich zur beherrschenden Plattform für Telematikdienste im Bereich von Transport und Logistik entwickeln werden", hieß es bei den Wettbewerbshütern in Brüssel.

Einen Grund für ihre Befürchtungen sieht die Kommission in den zusätzlichen Mehrwertdiensten, die das Toll Collect genannte Gemeinschaftsunternehmen von Automobil- und Telefonkonzern anbieten will. In der Anmeldung bei der EU gaben die Beteiligten laut Kommission an, dass Toll Collect zusätzlich zur Gebührenabrechnung für die LKW-Maut "beispielsweise zeitgleiche Verkehrsflussanalyse, Wegweisungshilfen oder Datenübertragung zwischen Speditionsunternehmen und den LKW-Führern" offerieren möchte. Toll Collect soll jeweils zu 45 Prozent der Telekom und der DaimlerChrysler Services AG gehören; die restlichen Anteile hält der französische Autobahnbetreiber Cofiroute S.A..

Zu den technischen und politischen Hintergründen des LKW-Mautsystems in Deutschland siehe auch: (jk)