Bundesregierung sieht Breitbandstrategie aufgehen

Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle sieht in dem ersten Monitoringbericht zur Breitbandstrategie die Bestätigung, das Richtige zu tun. Ein Manager der Deutschen Telekom wendet ein, dass das erste Ziel der Breitbandversorgung aller Haushalte mit 1 MBit/s nicht bis Ende 2010 erfüllt werde.

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Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle sieht die Umsetzung der Breitbandstrategie der Regierung als Erfolg an. Das sagte er laut Mitteilung zur Vorstellung des 1. Monitoringberichts (PDF-Datei) zur Breitbandstrategie des Bundes.

Durch die Versteigerung der Funkfrequenzen der "Digitalen Dividende" im Mai könne diese Ressource noch in diesem Jahr für den Breitbandausbau genutzt werden. Hier sei Deutschland international Vorreiter. Die Fördermöglichkeiten seien verbessert und zusätzliche Mittel für den Breitbandausbau eingesetzt worden. Bis Ende 2010 stehen demnach insgesamt Fördermittel in Höhe von 243 Millionen Euro zur Verfügung. Bis Ende März 2010 waren knapp 50 Prozent dieser Mittel bewilligt.

Breitbandversorgung in ausgewählten Ländern.

(Bild: bmwi.de)

Die Breitbandstrategie gibt vor, bis Ende 2010 alle Regionen mit Anschlüssen von 1 Mbit/s zu versorgen. Langfristig sollen die Hochleistungsnetze flächendeckend verfügbar sein, in einem Zwischenziel bis Ende 2014 für 75 Prozent aller Haushalte Anschlüsse mit 50 Mbit/s. Die Deutsche Telekom hat die erste LTE-Station in Deutschland Ende August in Kyritz bei Berlin in Betrieb genommen. Anfang September folgte Telefónica O2 mit einem Pilotnetz in München, Vodafone am Donnerstag mit seiner ersten Sendestation im Ostseebad Heiligendamm.

Bruno Jacobfeuerborn, Geschäftsführer Technik der Deutschen Telekom, sagte in einem Interview mit den VDI-Nachrichten, bis Ende 2010 werde nicht das Ziel erreicht werden, jeden Haushalt mit 1 MBit/s zu versorgen. Bei LTE sei die Auktion bei der Bundesnetzagentur später gestartet als ursprünglich geplant. Daher sei der Zeitplan nicht einhaltbar. "Wir schließen in diesem Jahr die ersten 1000 weißen Flecken, 500 mit LTE und 500 mit HSDPA sowie DSL", sagte Jacobfeuerborn.

"Mit LTE im 800-MHz-Frequenzband kommen wir von der Reichweite her mit einer Basisstation doppelt so weit wie mit einer UMTS-Antenne und können die umliegenden Ortsteile mit 2 MBit/s versorgen", erläuterte Jacobfeuerborn. Dann werde gemessen, ob das ausreicht, und nötigenfalls die Basisstation erweitert. Aber auch das UMTS-Netz solle in der Fläche ausgebaut werden. Die Datenraten sollen bis Ende des Jahres von 21 Mbit/s auf 42 MBit/s erhöht werden. (anw)