CarPlay jetzt in 800 Fahrzeugmodellen

Nach einem langsamen Start ist Apples Fahrzeugintegration fürs iPhone nun weit verbreitet – doch es gibt auch eine Gegenbewegung von Herstellern.

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(Bild: Erstellt mit Midjourney durch Mac & i)

Lesezeit: 3 Min.

Apples iPhone-Fahrzeugintegration CarPlay hat mittlerweile einen hohen Verbreitungsgrad erreicht. Wie Apple auf seiner US-Website mitteilt, können nun über 800 verschiedene Fahrzeugmodelle die Technik nutzen. 2022 und 2023 kamen noch zahlreiche weitere Fabrikate hinzu. Erst kürzlich waren es noch rund 200 Autobaureihen weniger. Es sei "einfacher als je zuvor", ein Fahrzeug zu finden, das CarPlay unterstütze, so der Konzern.

Allerdings gibt es auch eine Gegenbewegung in der Industrie: Mancher Hersteller setzt künftig lieber auf eigene Technik, weil das Betriebssystem eines Fahrzeuges von zentraler Bedeutung ist – und zudem Einnahmen über Abodienste verspricht. So hat General Motors (GM), in Deutschland als ehemaliger Opel-Besitzer bekannt, vor wenigen Wochen angekündigt, dass alle modernen E-Fahrzeuge künftig ohne CarPlay ausgeliefert werden. Nur die Verbrenner sollen die Apple-Technik – ebenso wie Android Auto – weiterhin behalten. Interessant dabei: GM arbeitet bei seinem Betriebssystem, das speziell für die Elektroautos optimiert sein soll, mit Google zusammen.

Neben GM gibt es noch einen zweiten wichtigen Hersteller, der CarPlay nicht unterstützt: der E-Fahrzeug-Pionier Tesla. Dessen Chef Elon Musk weiß um die Wichtigkeit der Kontrolle über das eigene Betriebssystem. Zwar kann man das iPhone an ein Tesla-Fahrzeug anbinden – etwa zum Telefonieren oder für Musik via Bluetooth –, doch die vollständige Kontrolle über den Hauptbildschirm will das Unternehmen nicht abgeben. Das führt zur Situation, dass es nur mit einem Hack möglich ist, die CarPlay-Technik in Model S und Co. zu verwenden.

Künftig versucht Apple, noch stärker im Auto Präsenz zu zeigen. Das im vergangenen Jahr angekündigte CarPlay 2.0 kann tiefer integriert werden, übernimmt die direkte Steuerung von Fahrzeugfunktionen. So soll CarPlay in der Lage sein, Inhalte für mehrere Bildschirme im Auto bereitzustellen und so "ein einheitliches und konsistentes Erlebnis" zu schaffen.

"Durch die tiefere Integration in das Fahrzeug können Nutzer Dinge wie die Steuerung des Radios oder die Änderung der Klimaanlage direkt über CarPlay vornehmen. Unter Verwendung der Fahrzeugdaten wird CarPlay nahtlos die Geschwindigkeit, den Kraftstoffstand, die Temperatur und mehr auf dem Kombiinstrument anzeigen", so der Konzern. Ob dabei alle Autohersteller mitziehen werden, bleibt abzuwarten. Interesse gezeigt haben bereits Mercedes, Audi, Volvo, Renault, Land Rover, Porsche, Ford, Nissan, Jaguar, Polestar, Honda, Infiniti, Acura und Lincoln, wie Apple selbst mitgeteilt hatte. CarPlay 2.0 könnte noch in diesem Jahr vorgestellt werden, im Sommer 2022 gab es eine erste Vorschau.

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(bsc)