Chinesischer Chip-Auftragsfertiger SMIC steigt aus DRAM-Produktion aus

Der weltweit drittgrößte Auftragsfertiger stoppt nach hohen finanziellen Verlusten die Herstellung von Speicherbauelementen und baut die Produktionsanlagen um.

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Die innerhalb weniger Jahre zum weltweit drittgrößten Chip-Auftragsfertiger (Foundry) aufgestiegene Firma SMIC steigt aus der für das Unternehmen verlustreichen Produktion von DRAM-Chips aus. Dieser Schritt dürfte auch die erst im vergangenen August erweiterte Kooperation mit Qimonda treffen, die nach der Umstellung der technischen Grundlage künftiger Qimonda-DRAMs aber wohl ohnehin hätte neu verhandelt werden müssen.

Noch im vergangenen Jahr um diese Zeit hatte SMIC einen Quartalsgewinn ausgewiesen. Im Vergleich zum ersten Quartal 2007 seien die Umsätze im Nicht-DRAM-Sektor auch um 25,6 Prozent auf jetzt 318,6 Millionen US-Dollar gestiegen, meldet SMIC. Doch weil der DRAM-Umsatz deutlich abgesackt ist, schrumpfte der gesamte Umsatz im Vergleich zum Vorjahresquartal um 6,7 Prozent auf 362,4 Millionen US-Dollar. Der DRAM-Anteil am Umsatz sank von 23,6 auf zuletzt 12,1 Prozent.

Insgesamt fuhr SMIC im ersten Quartal 2008 einen Nettoverlust von 119,1 Millionen US-Dollar ein; darin enthalten sind erhöhte Abschreibungen auf die DRAM-Produktionsanlagen am Standort Peking von 44,5 Millionen US-Dollar. Die DRAM-Fertigungstechnik soll nun im Laufe des Jahres 2008 für andere Produkte umgerüstet werden. SMIC hebt hervor, dass vor allem die Nachfrage von inländischen, also chinesischen Kunden stark wächst.

Die kleinsten Fertigungsstrukturen, die SMIC zur Zeit produzieren kann, sind 130 und 90 Nanometer; SMIC baut auch eine 65-nm-Fertigung auf und hat eine Lizenz für die 45-nm-Technik von IBM, bei der IBM auch mit mehreren anderen Chipherstellern und Auftragsfertigern kooperiert. (ciw)