Chip-Fertigung: Samsung verschiebt Produktionsstart in US-Fab

Nach TSMC verschiebt auch Samsung den Beginn der Chipproduktion am neuen Standort im texanischen Taylor. Unterdessen ist bereits eine Erweiterung geplant.

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Nahaufnahme einer Maschine, die Chips von einem Silizium-Wafer entnimmt und auf ein Substrat aufbringt.

(Bild: IM Imagery/Shutterstock.com)

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Samsung wird die Massenproduktion in der neuen Chipffabrik im US-Bundesstaat Texas offenbar erst 2025 aufnehmen. Das habe der Chef der Chipfertigung, Choi Siyoung, bei einem Auftritt in den USA erklärt, berichtet die südkoreanische Wirtschaftszeitung Seoul Economic Daily. Zuvor war Samsung von einem Produktionsstart in der zweiten Hälfte 2024 ausgegangen. Das südkoreanische Unternehmen betreibt bereits eine Chipfabrik bei Austin (Texas).

Auch die Kosten für die Fabs in Taylor laufen Medienberichten zufolge aus dem Ruder. Waren zunächst 17 Milliarden US-Dollar für das Projekt veranschlagt, sollen es inzwischen über 25 Milliarden sein. Mit dem Ende der Niedrigzinsphase und angesichts steigender Inflation wachsen die Kosten für Material und Bau. Weitere Verzögerungen könnten das Projekt zusätzlich verteuern.

Seit 2022 baut Samsung in Taylor ein weiteres Werk, das Chips für Mobilfunk- und KI-Anwendungen produzieren soll. Die Arbeiten an der Baustellenvorbereitung begannen im Frühjahr 2022, Grundsteinlegung war im Januar 2023. Ungeachtet der Kostensteigerungen plant Samsung laut Medienberichten bereits eine Erweiterung der Anlage, um vom aktuellen KI-Boom profitieren zu können. Hier ist zudem von einer Erweiterung auf das 3-nm-Verfahren die Rede.

Zuvor hatte bereits der taiwanische Chiphersteller TSMC den Produktionsstart seines neuen US-Standorts im Bundesstaat Arizona auf 2025 verschoben. Unter anderem setzt Apple große Hoffnungen in die US-Chipfertigung und will bei TSMC seine Chips für iPhones und Macs einkaufen.

Die Verzögerungen gelten als Rückschlag für die US-Regierung unter Joe Biden, der wieder mehr Halbleiterfertigung in den USA ansiedeln will. Die Fördermittel aus dem groß angekündigten Chips Act fließen nur langsam, zudem verzögern lokale Verwaltungsvorschriften und Regulierungen die Projekte.

(vbr)