Comdex: Nvidia zeigt Power-Chip für mobile Geräte

Mit dem Grafikchip NV17M will Nvidia ab Anfang nächsten Jahres Notebooks, PDAs und Tablet PCs zu geballter Grafikpower verhelfen.

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Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Natalia Pander
  • Matthias Holtz

Mit dem Grafikchip NV17M will Nvidia ab Anfang nächsten Jahres unter anderem Notebooks zu geballter Grafikpower verhelfen. Der Chip, den Nvidia erstmals auf der Comdex in Las Vegas der Öffentlichkeit präsentiert, ist kein GeForce2- oder GeForce3-Derivat, sondern eine komplette Neuentwicklung in 0,13 µm speziell für mobile Geräte aller Schattierungen. So sieht Nvidia den NV17M bereits in Handhelds, PDAs und in den für nächstes Jahr zu erwartenden Tablet PCs.

Nvidia unterscheidet mit 2xx und 4xx zwei Serien, die sich bezüglich der Speicheranbindung- und -ausstattung unterscheiden. Während die 2xx-Reihe nur über 32 Mbyte DDR-RAM an einer 64-Bit breiten Pipeline verfügt, werden es bei der 4xx-Serie 64 Mbyte an einem 128 Bit-Speicherinterface sein. Sowohl der Core als auch der Speicher sind mit 250 MHz getaktet, wobei die Speicherbrandbreite im Vergleich zum Geforce2 Go von 2,6 auf 8 GByte pro Sekunde erhöht wurde. Im Vergleich zum GeForce2 Go ist beim NV17M Vertex-Shader-Beschleunigung hinzugekommen, außerdem soll Anti-Aliasing, im Nvidia-Fachjargon Quincunx AA Mode genannt und speziell für mobile Geräte entwickelt, fünfmal schneller sein als beim Vorgänger.

Interessant ist vor allem, dass es sich beim NV17M im Grunde genommen um eine fast vollwertige Grafikkarte auf einem Chip handelt. Nvidia nennt das Design, das GPU, Speicher und I/O-Schnittstellen auf dem Träger vereint, Mobile AGP Package (MAP). Beide Serien sind zwar pin-kompatibel, unterscheiden sich aber in der Anordnung der verschiedenen Komponenten. Bei der 2xx-Reihe befinden sich alle Komponenten auf der Oberfläche des NV17M, während die eigentliche GPU der 4xx-Serie auf der Unterseite angebracht wurde (siehe Abbildung). Diese Form des Packaging will Nvidia wegen seiner Flexibilität für kommende Produktgenerationen beibehalten, da bei Bedarf nur die einzelnen Komponenten ausgetauscht werden müssen, was wiederum die Entwicklung für OEMs beschleunigt und verbilligt.

Großen Wert hat Nvidia auf Stromsparmechanismen gelegt. Wie schon beim GeForce2 Go bedient sich der NV17M Nvidias PowerMizer-Technik, die Prozesse wie Transform & Lightning oder MPEG2-Decoding von der CPU auf die GPU verlagert. Zudem ist die Taktrate des Chips flexibel und beträgt im Energiesparmodus nur noch 102 MHz für den Core und 83 MHz für den Grafikspeicher. Bestimmte Blocks der GPU werden zudem abgeschaltet, wenn sie nicht benötigt werden.

Einen offiziellen Namen für den NV17M gibt es übrigens laut Nvidia noch nicht. Wenn im nächsten Jahr Notebooks mit dem NV17M auf den Markt kommen, ist außerdem nicht garantiert, dass der Speicher auch tatsächlich die maximale Performance erreicht. Für OEMs wird es nämlich ein "discreet offering" für Chips ohne Speicher geben, diese können also die Bestückung selbst bestimmen. Ein Schelm, wer Arges dabei denkt ... (Natalia Pander, Matthias Holtz) / (jk)