Computex: Die Mac-mini-Clones

AOpens Barebone Pandora greift das Design von Apples Mac Mini sehr weitgehend auf.

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Wenn an der Vorderseite eines Barebones nur der Netzschalter und der Schlitz des Slot-In-Laufwerks auftauchen, hat man an sich wenig gestalterische Freiheiten. Doch beim Pandora getauften Barebone hat Hersteller AOpen offensichtlich hauptsächlich Apples Mac Mini im Auge. Der freche Clone soll im September erscheinen, Preis und genaue Ausstattung stehen noch nicht fest. Drin steckt ein Pentium M und voraussichtlich ein Board mit Intels 915G-Chipsatz, womit AOpen das Geschwindigkeitsrennen gegen Apple in den meisten Disziplinen gewinnen dürfte. Doch für einen genaueren Vergleich -- auch in den wichtigen Kategorien Preis, Ausstattung und Lautstärke -- ist es zu früh.

Aus technischer Sicht bereitet ein PC auf x86-Basis im schnuckeligen Formfaktor des Mac Mini kein Problem, wie Intel schon mehrfach anhand einiger Prototypen gezeigt hat. Noch kleiner sind Barebones auf Basis des AMD Geode LX und unter Verzicht auf ein optisches Laufwerk.

Doch viele Kunden verlangen entweder niedrigere Preise oder höhere Flexibilität. Die in den Verkauf kommenden Geräte bieten daher Platz für mindestens eine 3,5-Zoll-Festplatte, ein normales optisches Laufwerk, eine AGP-Karte und ein internes Netzteil, wodurch sie deutlich größer als der Mac mini und AOpens Pandora ausfallen. Der kleine Formfaktor lässt sich aber nur durch den Einsatz von teureren Festplatten und optischen Laufwerken aus dem Notebook-Baukasten realisieren.

Die kleinen Geräte leiden allerdings oft unter der eingeschränkten Flexibilität: Wer seinen Mac mini zum Wohnzimmer-PC ausbaut, findet ihn unter den ganzen zusätzlichen Kisten und Kabeln für TV-Empfang, SPDIF-Ausgang oder externer Festplatte kaum noch. Ähnlich dürfte es auch der AOpen Pandora schwer haben, sich im Wohnzimmer gegen spezialisierte Multimedia-Maschinen mit TV-Tuner und ausgeklügelten Streaming-Konzepten oder die zukünftigen Spielekonsolen von Microsoft, Nintendo oder Sony zu etablieren. Als Arbeitsplatz-PC muss er sich hingegen gegen deutlich billigere und flexiblere Angebote auf der Basis herkömmlicher Mini-Barebones oder ähnlicher Formfaktoren durchsetzen, die auch nicht viel mehr Platz auf dem Schreibtisch einnehmen. (jow)