Corona-Warn-App: iPhone-Nutzer angeblich überrepräsentiert

Rund die Hälfte der Downloads der Corona-Warn-App entfallen auf iPhones, obwohl deren Verbreitung in Deutschland weit hinter Android liegt.

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Corona-Warn-App

Die offizielle Corona-Warn-App auf einem iPhone. Die App soll nach längerem Kontakt mit Infizierten warnen.

(Bild: dpa, Sven Hoppe/dpa)

Lesezeit: 3 Min.

iPhone-Nutzer zeigen sich an der Installation der Corona-Warn-App der Bundesregierung offenbar besonders interessiert: Rund die Hälfte der Downloads der am vergangenen Mittwoch veröffentlichten App wurden bisher mit iPhones in Apples App Store getätigt, wie das ZDF berichtet – die andere Hälfte entfällt entsprechend auf Android-Geräte und Googles Play Store.

iPhone-Nutzer hätten die App somit "signifikant öfter heruntergeladen als Android-Nutzer" und seien entsprechend "prozentual gesehen überrepräsentiert", schreibt das ZDF. Marktforscher schätzen, dass Android einen Anteil von rund 75 Prozent des deutschen Smartphone-Marktes hält, Apples iPhone stelle ungefähr die restlichen 25 Prozent. Bei ähnlichem Interesse in beiden Nutzergruppen hätte das Downloadverhältnis entsprechend bei rund 75:25 statt bei 50:50 liegen müssen.

Worauf der erhebliche Unterschied zurückzuführen ist, bleibt offen. iPhone-Nutzer gelten als Update-und App-freudig. Laut Apple läuft inzwischen auf gut 80 Prozent aller iPhones iOS 13 und entsprechend lässt sich darauf auch iOS 13.5 installieren, das durch die Integration der Kontaktprotokoll-Schnittstelle Voraussetzung für die Corona-Warn-App ist. Ältere iPhones wie das 2014 eingeführte iPhone 6 können die App nicht einspielen.

Google führte die Kontaktprotokoll-Schnittstelle auf Android-Geräten als Update für die Google Play Services ein, allerdings setzen diese nicht alle Android-Hersteller ein. Möglicherweise wurde mancher Android-Nutzer auch von den abgefragten Berechtigungen abgeschreckt: Für den erforderlichen Bluetooth-Zugriff muss die Corona-Warn-App in bestimmten Android-Versionen auch nach der Freigabe der Ortungsdienste fragen, obwohl auf diese nicht zurückgegriffen wird.

Nach Angabe des Robert-Koch-Instituts (RKI) wurde die Corona-Warn-App inzwischen 11,8 Millionen Mal heruntergeladen. Bislang scheint noch niemand eine Covid-19-Infektion in der App gemeldet zu haben: Die Liste der sogenannten "Diagnosis Keys", die die App jeden Tag neu vom Server bezieht, ist in Deutschland bisher noch leer.

iPhone-Nutzer berichten von zwei verwirrenden Fehlermeldungen, die offenbar auf Apples Exposure Notification API in iOS zurückgehen und nicht auf die Corona-Warn-App. Ein plötzlich erscheinender Hinweis informiert den Nutzer irrtümlich, er habe die "Region für Kontaktmitteilungen geändert" – die Kontaktmitteilungen würden "in dieser Region möglicherweise nicht unterstützt". Die Meldung erscheint sporadisch, auch ohne Länderwechsel oder Reisetätigkeit. Den Hinweis kann man einfach mit "OK" bestätigen und ignorieren.

Neu ist außerdem die Fehlermeldung: "Zu wenig Speicher, um Covid-19-Kontaktmitteilungen zur Verfügung zu stellen", sie führt in die Einstellungen für Speicherplatz und kann auch auf Geräten auftreten, die noch reichlich Platz frei haben. Sie lässt sich ebenfalls ignorieren. Beide Bugs sollten mit einem kommenden iOS-Update behoben werden.

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(lbe)