Cross-Plattform: Qt-Pläne für 2022 sehen weitere Module und WebAssembly vor

Qt 6 integriert zunächst das PDF- und später das Speech-Modul. Derweil soll die Anbindung an WebAssembly als Zielplattform bald den Preview-Status verlassen.

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(Bild: zeevveez CC-BY 2.0 (bearbeitet))

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Die Qt Company hat ihre Pläne für das kommende Jahr veröffentlicht. 2022 wird wie die vorigen beiden Jahre von der Umstellung auf Version 6 des Cross-Plattform-Frameworks geprägt sein und weitere Module integrieren, die noch im Vergleich zu Qt 5 fehlen. Außerdem steht eine stabile Anbindung an WebAssembly im Pflichtenheft. Überdies gibt es diverse Pläne für die unterschiedlichen Plattformen vom Desktop über mobile Betriebssysteme bis zu Embedded Devices.

Beim Wechsel auf die jüngste Hauptversion im Dezember 2020 fehlten zahlreiche Module im Vergleich zu Qt 5.15. Viele davon hielten mit Version 6.1 Einzug ins Framework, und das erste LTS-Release (Long-term Support) der 6-er Reihe Qt 6.2 schloss schließlich so weit zum Umfang von Qt 5 auf, dass der Migrationspfad für viele Projekte frei war.

Die seit Anfang Februar als Beta-Release verfügbare Version 6.3 schließt mit Qt PDF eine weitere Lücke zu Qt 5.x. Die Qt Company arbeitet zudem an der Überführung von Qt Speech aus der 5-er Reihe in Qt 6. Das Modul bietet unter anderem Sprachsynthese über Text-to-Speech. Die Darstellung von Kartendaten über Qt Location soll ebenfalls noch im ersten Halbjahr in Qt 6 einfließen.

WebAssembly hielt bereits 2018 in Qt 5.11 als Beta Einzug in das Framework. Die Umsetzung für Qt 6 ist in Version 6.2 noch als Technology Preview gekennzeichnet. Version 6.3 bringt einige Ergänzungen für Multithreading und erlaubt SIMD-Instruktionen (Single Instruction, Multiple Data). Die Pläne für 2022 sehen Feinschliff beim Testing vor und zielen auf eine stabile Umsetzung.

Auch der Qt Quick Compiler, der QML-Code (Qt Modeling Language) in Binärcode übersetzt, soll im Lauf des Jahres zusätzliche Funktionen erhalten. Für QML steht zudem ein eigener Language Server für das 2016 von Codenvy, Microsoft und Red Hat eingeführte Language Server Protocol (LSP) auf dem Plan. LSP bietet eine einheitliche, werkzeugunabhängige Schnittstelle zu Entwicklungstools, um für diverse Programmiersprachen oder Frameworks Funktionen wie Autovervollständigung und Refactorings umzusetzen.

Für die Desktop-Betriebssysteme stehen zusätzliche Komponenten in den Qt Quick Controls an. TreeView und Calendar sind in Qt 6.3 enthalten, und die Qt Quick Dialogs sollen besser an die Desktop-Plattformen angepasst werden. Daneben stehen Ergänzungen für Widgets über QQuickWidget an.

Für die mobilen Betriebssysteme steht vor allem das Styling der UI-Elemente für ein natives Erscheinungsbild im Vordergrund. Außerdem plant die Qt Company Funktionen rund um das Permission-Management für die einzelnen Plattformen. Für Android möchte das Team die Qt-Service-Implementierung erweitern, um Hintergrund-Tasks und -Dienste zu verwalten.

Für den Embedded-Bereich stehen zusätzliche Qt Board Support Packages (QBSP) an, unter anderem für NXP i.MX8M (Plus), STM32MP1, Nvidia Jetson AGX Xavier und Renesas RZ/G2L. Außerdem soll das Qt Interface Framework als Nachfolger von Qt IVI (In-Vehicle Infotainment) eine weitere Lücke bei den Modulen aus Qt 5 schließen.

Für sicherheitskritische Embedded-Anwendungen sind Ergänzungen beim Qt Safe Renderer geplant. Darüber hinaus will die Qt Company die Anbindung an Android Automotive verbessern und die entsprechenden Android-APIs integrieren. Dedizierte QML-Komponenten zielen auf die Entwicklung von Android-Apps für das Auto. Bei den Embedded-Plattformen stehen unter anderem Ergänzungen für WebOS von LG an.

Schließlich umfasst die Qt Roadmap für 2022 Ergänzungen bei der Entwicklung mit Python und der Anbindung an Cloud-Plattformen. Das in Qt 6 eingeführte Qt Quick 3D bekommt zusätzliche Effekte, Echtzeitreflexionen und eine Ressource-Management-API.

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(rme)