DVB-T2-Ausbau: NDR-Produktionsdirektor bremst und fordert Geld von der Politik

Im Rahmen der "Digitalen Dividende II" sollen die DVB-T-Frequenzen den Mobilfunkern zufallen. Laut Dr. Michael Rombach (NDR) werden die aber noch bis 2019 genutzt werden müssen. Außerdem forderte er finanzielle Unterstützung von der Politik.

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DVB-T2-Ausbau: NDR-Produktionsdirektor bremst und fordert Geld von der Politik

(Bild: (Bild: dpa, Carsten Rehder))

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Von
  • Volker Zota

Beim Medientreffpunkt Mitteldeutschland betonte der NDR-Prodktionsdirektor Dr. Michael Rombach, dass auch die öffentlich-rechtlichen Anstalten an einem Ausbau der digitalen Infrastruktur im ländlichen Raum interessiert seien. im Rahmen einer Diskussion mit Vertretern von Medien und (Mobilfunk-)Wirtschaft stellte er jedoch gleichzeitig klar, dass die Fernsehanstalten mit einer Weiternutzung der nach der Mobilfunkfrequenzauktion zu räumenden DVB-T-Frequenzen im 700-MHz-Band planen, weil der Ausbau des DVB-T-Nachfolgers DVB-T2 nicht so schnell erfolgen könne. Man müsse "auch die technischen Realitäten anerkennen", betonte Rombach.

Der Produktionsdirektor des NDR, Dr. Michael Rombach, fordert die "technischen Realitäten anzuerkennen".

Die benötigten neuen Receiver würden erst im kommenden Jahr in Stückzahlen verfügbar sein, sodass mit einer Umstellung auch erst 2016 begonnen werden könne. Die Sender hatten sich darauf verständigt, für die Videokodierung bei DVB-T2 nicht den in anderen Ländern genutzten Videostandard H.264/AVC, sondern dessen Nachfolger H.265/HEVC zu verwenden. Nicht einmal finanzielle Zuwendungen könnten den Umstieg derzeit beschleunigen, meinte der NDR-Produktionsdirektor. Daher plane man, die DVB-T-Frequenzen bis 2019 weiterhin zu nutzen.

Von der Politik forderte Rombach eine Beteiligung an den Umstellungskosten, die er nach dem derzeitigen Planungsstand auf circa 20 Millionen Euro bezifferte. Man dürfe diese Kosten nicht auf die Beitragszahler abwälzen, erklärte der NDR-Produktionsdirektor.

Rombach dürfte es dabei um Gelder aus den Erlösen der Frequenzauktion gehen. Das wird zwar nicht so ein großer Reibach wie bei der UMTS-Auktion im Jahr 2000 werden, aber doch ein stolzes Sümmchen. Die Erlöse sollen in die Digitalisierung, jedoch vorrangig in den Breitbandausbau fließen. (vza)