Der weltweite Musikabsatz sackt ab

Der Umsatz der Musikindustrie ging im ersten Halbjahr 2002 um 9,2 Prozent zurück.

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Die Musikindustrie sorgt sich weiter um ihre Umsätze. Der weltweite Musikmarkt ist im ersten Halbjahr gegenüber der ersten Hälfte 2001 an Wert um 9,2 Prozent und in den Stückzahlen um 11,2 Prozent geschrumpft. Die International Federation of the Phonographic Industry (IFPI) erhofft sich aber für die zweite Jahreshälfte, in der traditionell 60 Prozent des gesamten Jahresumsatzes erzielt wird, eine leichte Erholung. Es seien eine Reihe Publikationen namhafter Musiker angekündigt, durch die der Umsatz anziehen könne. Absolute Zahlen teilt die IFPI nicht mit. Der weltweite Umsatz im gesamten Jahr 2001 betrug 33,7 Milliarden US-Dollar.

Der Umsatz bei CD-Alben schrumpfte um 7 Prozent, während Singles zu 17 Prozent und Kassetten zu 31 Prozent weniger verkauft wurden. In Japan und den USA, wo die Musikindustrie rund 50 Prozent des weltweiten Umsatzes erzielt, gingen die Einnahmen um 14,2 und 6,8 Prozent zurück. Westeuropa verzeichnet einen Rückgang um 7,5 Prozent. In Asien schrumpfte der Umsatz insgesamt um 15,6 Prozent. Singapur sei auf diesem Kontinent die einzige Ausnahme, denn dort stieg der Musikumsatz um 5,7 Prozent. Die IFPI führt dies auf neue Gesetze zurück, die in Singapur erlassen worden seien.

Aber nicht nur verhohlen spielt der Verband der Phonoindustrie auf Musikpiraterie an. Ihr Chef Jay Berman bezeichnet das Ergebnis angesichts der schwierigen Wirtschaftslage und durch Konkurrenz anderer Medien als enttäuschend, aber nicht überraschend. Außerdem schwand der Umsatz durch das Kopieren von Stücken auf CD-Rs sowie der Tausch über das Internet. Die Beliebtheit der Tauschbörsen lasse aber erkennen, dass die Nachfrage nach Musik weiterhin hoch sei. Berman meint, die Musikindustrie habe wichtige Schritte getan, um legale und verbraucherfreundliche Onlinedienste anbieten zu können. (anw)