Details zu Intels mobilem Dual-Core-Prozessor

Der Yonah-Kern erreicht anfangs 2,16 GHz, läuft mit FSB667 und trägt mal wieder einen neuen Namen.

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Anfang 2006 will Intel den aktuellen Dothan-Kern des Notebook-Prozessors Pentium M durch den Yonah-Kern ersetzen. Dessen Eckdaten (zwei Kerne, 65 nm, 2 MByte gemeinsamen L2-Cache, keine 64-Bit-Unterstützung) stehen schon länger fest, doch jetzt wurden Details aus einer Intel-Roadmap bekannt. Demnach sollen im ersten Quartal Modelle mit 1,66 bis 2,16 GHz erscheinen sowie Low-Voltage-Versionen (LV) mit 1,5 und 1,66 GHz. Eine Ultra-Low-Voltage-Version (ULV) folgt wohl erst im dritten Quartal. Ob die Prozessoren schon mit der Virtualisierungstechnik Vanderpool (VT) arbeiten, ist noch unklar. Ein sicher VT-fähiger Pentium M mit dann 2,33 GHz kommt im dritten Quartal, ebenso eine LV-Version mit 1,83 GHz.

Die normalen und LV-Yonah-Kerne laufen mit auf FSB667 erhöhtem Frontside-Bus (derzeit FSB533), was die Hauptspeicheranbindung etwas beschleunigt. Entsprechend kommen neue Chipsätze zum Einsatz, vermutlich ein Mobile 945 mit Unterstützung für 4 GByte Hauptspeicher und beschleunigter integrierter Grafik (GMA950 beim 945GM). Gleichzeitig will Intel neue Prozessornummern einführen, die aus einem Buchstaben und einer vierstelligen Zahl bestehen. Der Buchstabe beschreibt die maximale Leistungsaufnahme, wobei ein E für mehr als 50 Watt, ein T für mehr als 25, ein L für mehr als 15 und ein U für 14 Watt oder weniger steht. Die Ziffern stehen ähnlich wie bisher für eine Kombination aus Prozessorfamilie, Spezialfunktionen und Taktrate, sodass eine höhere Zahl nicht notwendigerweise eine in allen Anwendungen höhere Geschwindigkeit bedeutet. Die Yonah-Modelle heißen demnach:

Name Taktrate TDP verfügbar
T1700 2,33 GHz > 25 W 3Q06
T1600 2,16 GHz > 25 W 1Q06
T1500 2 GHz > 25 W 1Q06
T1400 1,83 GHz > 25 W 1Q06
T1300 1,66 GHz > 25 W 1Q06
L1500 1,83 GHz > 15 W 3Q06
L1400 1,66 GHz > 15 W 1Q06
L1300 1,50 GHz > 15 W 1Q06
U1500 1,06 GHz < 15 W 3Q06

Etwas verwirrend will Intel zusätzlich Single-Core-Versionen des Yonah herausbringen, die teils die bisherigen dreistelligen Zahlen, teils vierstellige Zahlen ohne Buchstaben als Bezeichnung bekommen. Die jetzt schon erhältlichen Pentium-M-Varianten bekommen keine neue Bezeichnung, sondern behalten ihre dreistelligen Nummern. Der Celeron M wird mit einem abgespeckten Yonah-Kern (nur ein Kern, 1 MByte L2-Cache, FSB533) ausgestattet sein und ebenfalls dreistellige Zahlen nach altem Schema als Namen tragen.

Detaillierte Angaben zum Stromhunger des Yonah lassen sich dem neuen Bezeichnungsschema nicht entnehmen. Die Thermal Design Power (TDP) eines "Model T" wird vermutlich weit unter den laut Schema erlaubten 49 Watt liegen. Einen Hinweis gibt Intels Information zur Leistungsaufnahme der Servervariante des Yonah, Sossaman: Er soll bei 2 GHz lediglich maximal 31 Watt aufnehmen, nicht so viel mehr als die aktuellen Dothan-Kerne, die bei maximal 27 Watt liegen.

Die TDP bestimmt in erster Linie die vom Notebook zu vollbringende Kühlleistung und damit Gewicht, Gehäusegröße und unter Umständen die Lärmentwicklung. Im Alltag laufen die Prozessoren nur sehr selten mit ihrer maximalen Leistung, sodass für die Akkulaufzeit ihre durchschnittliche Leistungsaufnahme wichtig ist. Die wiederum hängt von der Leistungsaufname beim Nichtstun (Idle-Modus) und von der Fähig ab, per Speedstep Takt und Kernspannung abzusenken. Mit zwei voneinander unabhängig taktbaren Kernen wird Yonah seine Stromaufnahme eher besser regulieren können als Dothan. Wie hoch die Leckströme und damit die Leistungsaufnahme ohne Last der neuen 65-nm-Produktionstechnik sein werden, lässt sich allerdings derzeit nicht abschätzen.

Yonah wird eine vergleichsweise kurze Lebensdauer haben. Schon im zweiten Halbjahr 2006 will Intel seine Desktop- und Serverprozessoren wieder mit den Notebook-CPUs zusammenführen und die Netburst-Architektur des Xeon und Pentium 4 ausmustern. Es kommt ein neues Design, das zwar mit dem Pentium-M-Design verwand, aber kein direkter Nachfolger ist. Die Kerne Merom (für Notebooks), Conroe (für Desktop-PCs) und Woodcrest (für Server) unterstützen dann allesamt die 64-Bit-Befehlssatzerweiterungen, sodass sie dann auch erst die ersten Kandidaten für Apple-Rechner auf Intel-Basis sind. (jow)