Dicker Thin Client von HP

Der mit einem 2,3-GHz-Mobilprozessor von AMD bestückte Thin Client HP gt7725 soll bis zu vier Displays mit einer sogenannten Blade-Workstation im Rechenzentrum verbinden.

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Beim klassischen Thin-Client-Konzept (oder auch Server-based Computing) laufen auf einem zentralen Server zahlreiche Applikationen, die mehrere Nutzer von Thin Clients aus via LAN (oder WLAN) bedienen. Seit einiger Zeit kommen – teilweise spezielle – Thin Clients zum Einsatz, die 1:1 mit individuellen, aber kompakt gebauten PCs oder Workstations gekoppelt sind, die in Racks in einem Rechenzentrum stecken. Ein Zwischending ist der Einsatz virtueller Maschinen (VMs) auf Servern, in denen die Desktop-Anwendungen der einzelnen Nutzer unter jeweils einer eigenen Betriebssystem-Instanz laufen.

Mit dem Thin Client gt7725, der ab Januar 2009 lieferbar sein soll, kündigt HP nun einen besonders leistungsfähigen (aber auch ziemlich fetten) "Thin" Client vor, der sich dank vergleichsweise hoher Rechenleistung und bis zu vier Monitor-Ausgängen auch für den Zugriff und die Darstellung von Workstation-Applikationen eignen soll. Als Gegenstück im Rechenzentrum kann beispielsweise die ProLiant xw2x220c Blade Workstation dienen. Der Einschub lässt sich mit einem oder zwei Quad-Core-Xeons sowie dem Mobil-Grafikchip Nvidia Quadro FX 770M bestücken; damit kann der Rechner auch professionelle Grafik-Software mit zertifizierten Treibern ausführen. Das ist für manche CAD-Arbeitsplätze nötig oder bei Finanzdienstleistern und Banken. Zu den Vorteilen der Verlagerung individueller Arbeitsplatzcomputer ins Rechenzentrum gehören etwa die Reduktion von Lärm am Arbeitsplatz, effizientere Stromversorgung und Kühlung oder zentrale Verwaltung. Bei manchen Anwendern steht auch die Sicherheit der Daten im Vordergrund, zudem sind die Maschinen auch von unterschiedlichen Arbeitsplätzen aus oder mobil erreichbar.

Im Thin Client gt7725 kooperiert ein AMD-Turion-X2-Mobilprozessor mit 2,3 GHz mit dem AMD-780G- oder AMD-M780G-Chipsatz. Beim Anschluss von zwei Displays kann jedes bis zu 2560 × 1600 Pixeln zeigen (30-Zoll-LCD), bei vier Displays sind noch für 24-Zoll-Displays ausreichende 1920 × 1200 Bildpunkte möglich. Zunächst will HP das Thin-Client-Linux ThinPro offerieren, später sollen auch Versionen des Thin Clients mit Microsoft Windows XP Embedded oder auch Windows Embedded Standard 2009 kommen. Serverseitig ist der Einsatz von Citrix XenDesktop vorgesehen, für die Blade-Workstation hat HP auch eine eigene Remote Graphics Software. Die Hardware-Preise sollen laut HP bei rund 750 US-Dollar für den Thin Client gt7725 und bei 2850 US-Dollar für die xw2x220c beginnen.

Mit dem ProLiant BL2x220c hatte HP bereits im Juni einen kompakten Blade-Server vorgestellt, der offenbar der Blade-Workstation xw2x220c sehr ähnelt. Bis zu 32 der Workstation-Einschübe passen in ein c7000-Chassis, von dem wiederum vier in ein 42-HE-Rack passen. Bei den Mitte vergangenen Jahres eingeführten Blade-PCs setzt HP auf Embedded-Prozessoren von AMD. (ciw)