Die PERFEKTE Emulations-Konsole: SteamDeck-Tutorial | c't 3003

Das Steam Deck kann mehr als "nur" Titel aus der eigenen Steam-Bibliothek wiedergegeben. Etwa Emulation von unzähligen Konsolen. c't 3003 hat's ausprobiert.

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Lesezeit: 21 Min.
Von
  • Jan-Keno Janssen
Inhaltsverzeichnis

Bei c't 3003 gab es schon Retro-Spielekonsolen mit einem Raspi, auf einem USB-Stick oder richtig latenzfrei auf einem FPGA-System namens MISTer. Jetzt hat Keno, die für ihn perfekte Emulations-Konsole gefunden: Das Steam Deck. Was er genau installiert hat und wie ihr euer Steam Deck auch schnell und einfach in eine Retro-Konsole verwandelt, erfahrt ihr im aktuellen c't-3003-Video.

Transkript des Videos

(Hinweis: Dieses Transkript ist für Menschen gedacht, die das Video oben nicht schauen können oder wollen. Der Text gibt nicht alle Informationen der Bildspur wieder.)

Guckt mal hier, das ist mein Steam Deck und darauf spiele ich PS2, PS3, Wii U, GameCube und Switch-Spiele. Und guckt mal, wie hübsch das Auswahlmenü aussieht. Hier mit Packungsbildern, Screenshots, Videos für jedes der tausenden Spiele. In diesem Video zeige ich euch, wie ihr das auch hinbekommt, und zwar nicht nur auf dem Steam Deck, sondern das funktioniert auch auf so gut wie allen anderen Rechnern. Außerdem erzähle ich euch, welche Konsolen-Emulationen wie gut funktionieren auf dem Steam Deck und vor allem, warum ich finde, dass man viele alte Computer- und Videospiele besser auf dem Steam Deck spielen kann als auf Original-Hardware. Bleibt dran!

Liebe Hackerinnen, liebe Internetsurfer, herzlich willkommen hier bei…

Ja, ich mag gern alte Videospiele. Dazu haben wir hier bei 3003 schon etliche Videos gemacht. Unter anderem auch eins, wo ich drei so Emulations-Handhelds getestet habe oder Raspis oder Thin-Clients mit Emulation. Inzwischen habe ich aber die für mich ultimative Emulations-Spielkonsole gefunden, nämlich das Steam Deck. Der wichtigste Grund dafür, ich finde, dass sich das Ding einfach super anfühlt. Alles robust, nicht so flipsig wie die Nintendo Switch zum Beispiel. Und ich mag auch, dass das Ding so groß ist, weil ich halt auch große Hände habe. Leistung, Akkulaufzeit, finde ich alles vollkommen okay. Und man kann das Teil problemlos über eine Dockingstation, an einen Fernseher oder Beamer anschließen, wenn man das Bild doch mal richtig groß haben will. Ja, und dann halt jetzt noch mit dem OLED-Steam Deck ist das Ganze sogar noch ein bisschen besser geworden, auch wenn ich mein altes LCD-Steam Deck auf keinen Fall ersetzen werde. Da warte ich noch auf ein größeres Hardware-Update. Aber wie geht denn das jetzt konkret mit der Emulation auf dem Steam Deck? Ich habe das sehr ausführlich für euch ausprobiert und mehrere Emulationsmöglichkeiten getestet. Erst mal vorweg, ihr müsst keinen einzigen Emulator manuell installieren. Das geht alles automatisch. Ihr müsst lediglich ROM und BIOS-Dateien drauf kopieren und dann geht's los.

Die wohl populärste Methode, zumindest, laut Google, also wenn man “Emulation auf Steamdeck” googelt, ist EmuDeck. Dabei handelt es sich um ein Skript, das automatisch mehrere Emulatoren und EmulationStation Desktop Edition installiert. Das ist ein Frontend, das euch ein einheitliches und sehr schickes Auswahlmenü für die einzelnen Systeme und Spiele bietet. Inklusive Screenshots, Videos, Foto von den Spieleboxen etc. etc. Ihr könnt euch sogar Anleitungsbücher in dem Menü angucken, wenn ihr das wollt. Der größte Vorteil von EmuDeck ist, dass ihr sehr einfach einzelne emulierte Spiele auch in euer normales Steam Deck Menü reinbekommt. Also, dass ihr beispielsweise Crazy Taxi auf Sega Dreamcast ganz normal neben Cyberpunk 2077 im Steam-Deck-Menü als Icon habt. Für mich kommt das allerdings überhaupt nicht infrage, weil ich eher so der Emulations-Sammlungstyp bin und ich seit Jahren an so einer kuratierten Best-of-Sammlung arbeite, da sind Tausende von Spielen drin und damit will ich natürlich nicht mein Steam Deck Menü vollballern. Ich will die viel lieber in so einer eigenen Emulationsumgebung starten, halt eben in EmulationStation. Allein schon, weil es bei großen Sammlungen den enormen Vorteil bietet, dass man hier direkt so eine Videovorschau angezeigt bekommen kann. Dadurch kann man sich so beim Durchzappen durch die eigene Sammlung schon schön inspirieren lassen. Das geht halt alles so normal in Steam erst mal nicht. Aber auch EmuDeck installiert EmulationStation zusätzlich mit, also ihr müsst die Spiele hier nicht ins Steam Deck Menü reinknallen. Was mich aber an EmuDeck stört, man kriegt es einfach nicht wieder vom System runter, weil es halt ein Skript ist, was dutzende Sachen auf dem Steam Deck installiert und man müsste die dann alle manuell wieder entfernen. Ich hatte mal ein Problem mit EmuDeck und das Resultat war dann am Ende, dass ich das ganze Steam Deck zurückgesetzt habe. Was ja nicht so schlimm ist, weil ja zum Beispiel die meisten Spielstände in der Cloud gespeichert sind, war aber trotzdem nervig und vor allem unelegant. Auch die Macher von EmulationStation-DE raten übrigens von EmuDeck ab, weil es zu einer Nicht-Standard-Installation führt.

Das andere Extrem im Vergleich zu EmuDeck ist eine vom Rest der Steam Deck Software komplett getrennte Batocera Installation auf MicroSD-Karte. Batocera ist eine Linux-Distribution, die nur für Spiele-Emulation entwickelt wurde und wo alles schön vorkonfiguriert ist. Da haben wir auch mal ein Video zu gemacht. Ja und Batocera unterstützt inzwischen auch explizit das Steam Deck. Das funktioniert so, dass ihr einfach eine MicroSD mit Batocera vorbereitet und dann auf Wunsch da reinbootet. Das ist dann komplett abgeschottet vom Rest-Steam-Deck. Nehmt ihr die MicroSD raus, ist nichts mehr da von Batocera. Hört sich erst mal gut an, hat aber aus meiner Sicht mehrere Nachteile. So müsst ihr immer umständlich das Steam Deck neu booten, um dann entweder mit einem extra installierten Boot-Menü oder mit Lautstärke unten gedrückt halten und den Einschaltknopf kurz drücken ins interne Boot-Menü zu kommen. Damit könnte ich noch leben, aber was mich echt genervt hat, dass mir in Fleisch und Blut übergegangene Steam Deck Menü auf dieser Taste hier gibt es nicht in Batocera. Ich kann hier also nicht mal eben kurz die Helligkeit justieren oder die CPU drosseln, um Akku zu sparen. Das geht alles nicht so, wie normalerweise auf dem Steam Deck. Deshalb ist Batocera auf dem Steam Deck für mich bislang No-Go.

So und jetzt kommt die Variante, für die ich mich auf meinem Steam Deck entschieden habe. RetroDECK heißt das Ganze und lässt sich mit einem Klick installieren. Das Ganze ist nämlich ein sogenanntes Flatpak. Das könnt ihr einfach im Desktop-Modus des Steam Decks runterladen und zwar mit Discovery, also dem vorinstallierten App Store. Ihr sucht einfach RetroDECK, übrigens, wenn ihr keine Tastatur anschließen wollt, könnt ihr in ein Textfeld tippen und dann den Steam zusammen mit dem X-Knopf drücken. Dann wird da so eine virtuelle Tastatur eingeblendet. Ja und da dann halt RetroDECK suchen und hier auf Install drücken. Fertig. Weil das ein Flatpak ist, läuft das in einer abgeschotteten Umgebung, kann euch also nicht das restliche System vergnaddeln. Außerdem könnt ihr das ganze Ding einfach in Discovery mit einem Tipp auf Remove rückstandsfrei deinstallieren. Ja und die Macher von EmulationStation-Desktop-Edition, empfehlen ebenfalls RetroDECK, auch wenn es zurzeit noch deutlich weniger populär ist als EmuDeck. Aber generell ist sowieso ganz wichtig: Die Unterschiede zwischen den drei hier jetzt von mir erwähnten Systemen beziehen sich alle nur auf die Installation und ein paar Kleinigkeiten. Alle drei Systeme, also EmuDeck, RetroDECK und Batocera, haben EmulationStation-DE als Auswahlmenü integriert und nutzen im Großen und Ganzen die gleichen Emulatoren. Das Spielgefühl ist also generell identisch. Man kann jetzt auch nicht sagen, dass Emulator XY jetzt unter Batocera besser läuft als unter RetroDECK. Es kann halt nur sein, dass sich die Version der Emulatoren etwas unterscheidet, also dass das eine System früher ein Update veröffentlicht als das andere oder vielleicht auch minimal anders konfiguriert. Aber eigentlich ist es irrelevant. Also man kann sich das immer so hinbasteln, dass die Dinger eigentlich alle gleich funktionieren. In diesem Video erkläre ich euch gleich Schritt für Schritt, wie man RetroDECK installiert. Aber vorher zeige ich euch noch, was ihr so an Leistung erwarten könnt, also welche Systeme und welche Spiele wie auf dem Steam Deck laufen. Ja, man kann erst mal sagen, dass alle Heimcomputer und alle Konsolen bis einschließlich der 6. Generation vollkommen problemlos laufen. Also C64, Amiga, Atari ST, Atari 2600, NES, Super Nintendo, Sega Mega Drive, Dreamcast, Playstation 1, Nintendo 64, Game Boy Advance, Gamecube, alles kein Problem. Macht das Steam Deck so nebenbei, mit super geringer Systemauslastung. Also hier seht ihr zum Beispiel Tony Hawk's Pro Skater auf Playstation 1 und das läuft halt so mit läppischen 5 Watt. Da würde dann mein Steam Deck Akku über 8 Stunden durchhalten. Der einzige Problemkandidat der 6. Generation ist die Xbox. Da laufen nicht alle Games flüssig. Und das gilt dann ab der 7. Generation für die meisten Konsolen. Also zum Beispiel PS3, da kann man viele Titel, zum Beispiel Demon's Souls, ziemlich einwandfrei spielen. Andere ruckeln manchmal. Es ist auch deutlich spürbar, dass das Steam Deck für die PS3 Emulation mehr ackern muss. Da geht die Leistungsaufnahme schon mal auf 18 Watt. Die Wii U dagegen funktioniert ziemlich problemlos. Da ging das meiste, was ich da drauf geworfen habe. Und sogar Switch-Spiele kann man ziemlich gut emulieren. Aber nicht alle laufen 100% ruckelfrei. Muss man halt ein bisschen ausprobieren. Ich muss aber ganz ehrlich sagen, Nintendo einmal kurz weghören. Und wir sprechen hier wirklich natürlich nur von Spielen, die ich auch wirklich besitze. Es gibt einige Switch-Spiele, die ich lieber auf dem Steam Deck spiele, als auf der Switch. Einfach, weil ich die Hardware schöner finde. Ja, also man muss das alles ein bisschen ausprobieren. Und das Einzige, was ich euch sagen kann, was eher noch gar nicht gut funktioniert, sind alle Xbox-Spiele ab Xbox 360 und halt Playstation 4. Also alles andere. Da gibt es immer ein paar Ausnahmen, wo was nicht funktioniert. Aber generell funktioniert das.

Also ihr geht in den Desktop Modus, also Steam Taste ein/aus zum Desktop wechseln, dann auf Discovery. Dann sucht ihr RetroDECK. Wie gesagt, Tastatur könnt ihr einblenden mit Steam Taste und X. Und dann hier auf Install. Bisschen warten und dann hier starten mit Launch. Da könnt ihr dann auswählen, wo ihr eure Daten, also ROMs und BIOS lagern wollt. Also entweder auf dem internen Datenträger des Steam Decks oder der MicroSD-Karte. Ich habe es auf dem internen Speicher gemacht. Das ist dann einfach alles in meinem Home Ordner in dem Ordner RetroDECK. Ja, und wenn RetroDECK dann ein bisschen gerödelt hat, müsst ihr das Programm nur noch Steam hinzufügen. Das macht ihr klar in Steam. Also nicht im Steam Deck Menü des Steam Decks, sondern im Steam im Desktop Modus. Da reingehen und dann im Menü unter Spiele Steam fremdes Spiel meiner Bibliothek hinzufügen. Da wählt ihr dann RetroDECK aus. Und was jetzt kommt, ist optional, sieht aber auf jeden Fall schöner aus. Weil im Moment ist der RetroDECK Eintrag in Steam einfach Text-only. Ihr wollt ja vielleicht ein schönes Icon. Dafür installiert ihr in Discover das Programm “BoilR” und damit könnt ihr dann automatisch die Bilder für Nicht-Steam-Apps runterladen. Das zeige ich euch jetzt nicht im Detail, weil ist halt auch nur optional. Eine Anleitung habe ich euch aber hier verlinkt. Ja, und dann habt ihr im Steam Deck Menü jedenfalls ein schönes RetroDECK Icon. Also es sieht dann so aus wie ein echtes Steam Spiel. So, und jetzt müsst ihr nur noch die ROMs und die BIOS auf Steam Deck draufkriegen. Bei mir ist das so, dass ich meine ROM-Sammlung auf einer externen Platte habe. Die habe ich einfach angeschlossen und dann in den RetroDECK ROM-Ordner reinkopiert, im Desktop-Modus. Für jedes von RetroDECK emulierte System gibt es einen eigenen Unterordner im ROMs-Ordner. Da müssen dann die entsprechenden ROMs rein. Und in jedem dieser Ordner ist auch immer so eine Systeminfo.txt-Datei drin. Das ist ganz praktisch, weil da seht ihr nicht nur das System, was da emuliert wird, voll ausgeschrieben, sondern auch die unterstützten Dateitypen. Also hier alleine für die Wii U gibt es acht unterschiedliche Formate, die der Emulator lesen kann. Falls ihr euch übrigens für Installation auf MicroSD entschieden habt, da legt euch RetroDECK auch bei der Installation schon direkt die leeren Ordner an. Also da könnt ihr eigentlich nichts falsch machen, müsst ihr einfach die ROMs in die entsprechenden Ordner kopieren. Wenn ihr nicht mit Kabeln und Platten herumhantieren wollt, könnt ihr die ROMs auch per Netzwerk mit SCP auf Steam Deck draufladen. Dafür müsst ihr aber SSH aktivieren. Wie das geht, habe ich euch hier verlinkt. Ganz wichtig, wenn ihr euch jetzt fragt, wo bekommt man denn legale ROMs her? Dazu haben wir schon mal ein Video gemacht, das gibt's hier.

Und BIOS-Dateien, rechtlich schwerig, deshalb sag ich einfach googelt mal “batocera bios pack”. So, habt ihr das alles gemacht, könnt ihr raus aus dem Desktop-Mode, mit “Return to Gaming Mode” hier oben links. Und da dann RetroDECK starten. Jetzt könnt ihr ja eigentlich schon losspielen, aber ihr wollt es ja schön haben. Also mit Screenshots und Videos zu jedem Spiel. Deshalb lasst ihr jetzt am besten den sogenannten Scraper da mal rüberlaufen. Der holt automatisch für jedes Spiel die Bild- und Videodateien aus dem Netz. Als Quelle fand ich bei meinen Tests Screenscraper.fr am besten. Da macht ihr euch am besten einen kostenlosen Account, dann könnt ihr nämlich mehr runterladen. Und dann in RetroDECK einmal die Menü-Taste auf dem Steam Deck drücken, hier oben links. Dann auf Scraper, unter Account Settings eure Account-Daten angeben, die habt ihr ja gerade erstellt. Und dann unter Content Settings einfach antippen, was ihr alles haben wollt. Ich lade immer alles runter. Ich finde das super, dass man da auch zum Beispiel bei vielen Spielen die Handbücher mit dabeihat. Aber aufpassen, das kann groß werden. Bei meiner Spielesammlung sind alleine diese Bild- und Video- und PDF-Dateien dutzende Gigabyte groß. Aber sieht halt super aus. Mit der Menü-Taste und UI-Settings könnt ihr auch ein Theme für Emulation Station aussuchen. Ich finde Art Book Next am schönsten, aber wenn ihr Lust habt, könnt ihr das auch so aussehen lassen. Oder so. Oder wie auch immer. Ah ja, ganz wichtige Sache noch. Wenn ihr auch so gerne Achievements und Trophys mögt wie ich, dann guckt euch mal RetroAchievements an. Das sind von der Community ausgedachte Achievements für alte Spiele, sogar für ganz alte. Hier sind zum Beispiel die für Pitfall von 1982. Dafür müsst ihr euch allerdings kurz einen kostenlosen Account machen bei RetroAchievements.org. Dann geht ihr wieder auf die Menü-Taste oben rechts, dann auf RetroDECK Configurator, dann Global Presets & Settings, da dann RetroAchievements Login und eure Account-Daten eingeben. Und wenn ihr schon mal da seid, könnt ihr euch in “RetroArch: Presets & Settings”, Rewind enable anmachen. Damit könnt ihr nämlich zurückspulen. So und jetzt schaut mal wie das bei mir aussieht. Ich gehe in das Playstation-Menü, starte Castlevania: Symphony of The Night” und zack steht hier, dass die RetroAchievements aktiv sind. Ich habe schon 10 von 106 geholt und es wird direkt mein letzter Spielstand geladen. Ich bin also sofort im Game und muss nicht wie auf Original-Hardware erst ins Menü und dann den Spielstand auswählen und warten.

Und jetzt wird es noch cooler. Halte ich L2 gedrückt und dann R4 kann ich zurückspulen. Und das, obwohl ich das Spiel gerade erst geladen habe. Der Emulator merkt sich aber meinen vorherigen Spielfortschritt. Also ja, man kann immer zurückspulen, wenn man das will. Man kann aber mit R2 und R4 auch vorspulen, was auch super sinnvoll sein kann. Zum Beispiel, wo man irgendwelche lahmige Phasen oder Zwischensequenzen nicht abbrechen kann. Ja und drückt ihr die beiden Analogsticks gleichzeitig runter, dann kommt ihr ins sogenannte RetroArch-Menü, wo man dann auch allerlei Dinge anstellen kann. Zum Beispiel Videoeffekte aktivieren, wenn man so einen Retro Scanlines Look haben will oder manuell Savegames anlegen und so weiter und so fort. Man kann Sachen auch mit diesem Rädchen Menü bedienen. Das bekommt ihr mit leichtem Druck auf das linke Touchpad. Finde ich persönlich nicht so schön zu bedienen, aber probiert das ruhig mal aus. Achso, wenn dieser ganze Zurückspulen und Savegame Kram für euch Cheating ist, ist natürlich alles optional. Man kann das auch alles abschalten. Ich benutze das aber gerne, weil ich damit sehr schwere Spiele spielen kann, für die ich sonst nicht genug Geduld hätte. Aber wie gesagt, muss man ja nicht machen. Und noch was wichtiges: Alles, was ich gerade erklärt habe, also das RetroArch-Menü, Savegames spulen, geht nur mit Emulatoren, die innerhalb der RetroArch Struktur laufen. Das sind die meisten, aber für neuere Konsolen gibt es nur sogenannte Standalone-Emulatoren, die für sich laufen und nicht in das RetroArch-System eingebunden sind. Das heißt, dass diese systemübergreifenden Funktionen hier nicht funktionieren. Zum Beispiel sind das die PS3, Wii U und die Switch-Emulatoren. Und noch ein kleiner Tipp. In allen Emulation Station Menüs könnt ihr mit L1 und R1 10 Einträge nach oben und unten springen und mit L2 und R2 ganz nach oben und ganz nach unten. Das ist praktisch bei sehr langen Listen.

Also für mich ist das Steam Deck zurzeit die beste Universalspielkonsole. Einfach, weil ich das Teil von der Haptik super finde und weil man dank der vielen Extratasten, also vor allem diesen hinteren L4, L5, R4, R5 superkomfortabel häufig benutzte Funktionen belegen kann. Also halt spulen, speichern, Bildschirmtastatur auf dem Schirm holen und so weiter und so weiter. Ja und dass es diese Zusatzfunktion überhaupt gibt, das heißt für mich, dass ich zum Beispiel PlayStation 1 spiele, lieber auf dem Steam Deck spiele als auf einer echten PlayStation. Ja und wenn ich ehrlich bin, auch nicht nur wegen der Komfortfunktion, sondern auch wegen den RetroAchievements und weil ich oft lieber auf Handhelds spiele als auf dem Fernseher. Also ich finde es richtig toll und ich kann euch das wirklich sehr empfehlen. Alleine das Hegen und Pflegen der Spielesammlung, das macht so schon Spaß und das Spielen selbst aber auch. Wie seht ihr das? Auch so wie ich? Oder kommt für euch nur Original-Hardware oder so ganz latenzarmes FPGA Zeug in Frage? Da haben wir auch schon mal ein Video dazu gemacht. Gerne in die Kommentare schreiben. Tschüss!


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(jkj)