Die Tiere und der Winter – Die Bilder der Woche (KW50)

In dieser Woche präsentieren uns die Galeriefotografen spannende Tierporträts und winterlich kalte Landschaften.

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(Bild: Banshee66)

Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Tom Leon Zacharek
Inhaltsverzeichnis

Tierporträts sind leicht gemacht und die Models nicht schwer zu finden, oder? Wenn es sich dabei um den eigenen Hund, die Spinne im Garten oder die Meisen am Vogelhaus handelt, mag das stimmen. Doch um die Tiere vor die Kamera zu bekommen, die für die Bilder dieser Woche abgebildet wurden, müssen Sie entweder nach Afrika reisen oder sich unter Wasser begeben, auf jeden Fall aber ganz genau hinsehen. Dazu kommt die Herausforderung, das Tier so darzustellen, dass auch die Umgebung, in der es sich befindet, interessant wirkt.

c't Fotografie 3/24

Als weiteres Motiv begegnen Ihnen in dieser Woche dank des ersten Winterwetters auch winterliche Landschaften. Sie bringen eine andere Herausforderung mit sich. Hier besteht die Schwierigkeit darin, die Szenerie wortwörtlich in das richtige Licht zu setzen. Tageszeit und Wetter sind entscheidend dafür, ob die Aufnahme trist oder interessant wirkt.

Am Ende müssen Sie selbst entscheiden, ob Ihnen das jeweilige Bild gefällt. Aber unsere Galeriefotografen liefern viele Argumente dafür.

Jörg Franzen (analoochjehtooch) befand sich früh morgen auf einem Game Drive in der Okambara Elephant Lodge 150 Kilometer östlich von Namibias Hauptstadt Windhoek, als er sein Bild Aufmerksam schoss. An diesem Morgen war es bewölkt und nass. Somit waren die Touristen der Safari etwas skeptisch, aber das frühe Aufstehen sollte sich lohnen. Der Fotograf erzählt über den Ausflug: "Nach der Sichtung einiger Giraffen deutet der Fahrer in die Ferne – ein Breitmaulnashorn mit Kalb steht auf dem Weg. Wir erreichen die beiden Dickhäuter, ohne dass sie Reißaus nehmen. Sie sind den Besuch gewohnt. Da das riesige Gelände eingezäunt ist, kann man sie nur als halbwild bezeichnen. Dafür sind sie hier besser vor Wilderern geschützt, denn die Lodge kennt jederzeit die Position der Nashörner. […] Irgendwann wird es den beiden zu bunt, und sie ziehen weiter. Wenig später sehen wir noch ein weiteres Nashorn mit Kalb. Ein Funken Hoffnung, dass es für diese besondere Spezies vielleicht noch nicht zu spät ist."

Das Bild Quallentreffen nahm Oliver von Bohlen (Banshee66) in einem Seewasseraquarium auf. Er versucht bereits ein Jahr zuvor ein ähnliches Bild zu machen, war aber nicht erfolgreich. Bei diesem Versuch gelang die Aufnahme schließlich, was den Fotografen erfreut: "Dieses Mal habe ich mir etwas mehr Zeit genommen und versucht einen Kompromiss aus nicht zu hohem ISO-Wert, Schärfentiefe und Verschlusszeit hinzubekommen. Mit etwa 1/80 Sekunde hat es dann geklappt, dass die Quallen noch scharf in ihrer Bewegung abgebildet wurden – aber dafür wurde auch nicht ein Einzelbild gemacht, sondern eine Serienaufnahme von etwa 20 Bildern – und dieses war dann am besten gelungen."

Im Bild von Galeriefotograf etherman muss man ein kleines bisschen suchen, um den Waldkauz in Schwarz-Weiß zu finden, so der Titel des Bildes. Das Tier verschmilzt fast mit seiner Umgebung und macht den Anschein, als ob es sich absichtlich versteckt. Dem aufmerksamen Auge des Fotografen ist es aber nicht entgangen. Das Bild beweist, dass Aufnahmen von Tieren auch in Schwarz-Weiß wunderbar wirken können.

Ebenso präsentiert sich das Bild Kuckuck! von Stratplayer. Die Schnecke seinem Bild macht in Schwarz-Weiß eine sehr gute Figur. Der Winkel zeigt das Tier aus einer ungewohnten Position, weil wir Menschen auf diese kleinen Kreaturen meist hinabblicken. Der Einfall des Lichts verleiht dem Grashalm, auf dem es sitzt, eine schöne Struktur, die als leitende Linien dienen und die Schnecke im Mittelpunkt stehen lassen.

Mike Schwalbach (Mike_FJ) nimmt uns auf seinem Bild Kronach mit in eine beschauliche Stadt, über die sich der Winter mit einer leichten Schneedecke gelegt hat. Er schreibt uns: "Bei einem kurzen Ausflug in die Lucas-Cranach-Stadt Kronach präsentierte sich die Szenerie leicht bezuckert. Das Bild zeigt die klassische Stadtansicht, an der die Flüsse Haßlach, Kronach und Rodach zusammenfließen. Die Aufnahme wurde mit einer Belichtungszeit von 25 Sekunden gemacht, wodurch der Wolkenzug und der Fluss sanft und fließend erscheint. Das warme Sonnenlicht verleiht der Szenerie in Kronach ein nahezu romantisches Ambiente, taucht die oberfränkische Landschaft in eine sanfte Wärme und verstärkt die malerische Atmosphäre der Lucas-Cranach-Stadt."

Keine Häuser und Straßen dagegen sind auf dem Bild Winter an der Spree von Lutz Lange (Lula) zu finden. Sein Bild nahm er bei einer Kajaktour bei Alt-Schadow auf und erzählt weiter: "Bei Temperaturen von -10 Grad am Morgen kam die Sonne langsam über die Bäume und tauchte die Gipfel in ein leichtes Rot. Ein toller Kontrast zum Weiß der winterlichen Landschaft."

Ein bisschen aus der Reihe fällt das Bild von Galeriefotograf nctec. Er nennt es Öko-Oldtimer. Die Aufnahme zeigt eine Windmühle, die sich im Licht der Abendstunden in ein leicht gelbes Licht färbt. Selbst sagt er scherzhaft über das Bild: "Die 'Windräder' unserer Vorfahren waren irgendwie schöner."

Alle Bilder des Tages der vergangenen Woche finden Sie nochmal in unserer Bilderstrecke:

Die Bilder der Woche (KW50) (7 Bilder)

Samstag: Kuckuck!
(Bild: Stratplayer)

(cbr)