Dienstag: Baustart von SuedLink-Leitung, Telesat bucht SpaceX-Starts

Energie vom Norden in den Süden + Telesat setzt auf SpaceX + Erste Röhren für LNG-Terminal + Wasserverbrauch von ChatGPT + Mars-Rover produziert Sauerstoff

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Strommasten, dazu Text: DIENSTAG Energiewende, SpaceX-Raketen, LNG-Terminal, ChatGPT & Mars-Rover Perseverance

(Bild: heise online / anw (bearbeitet))

Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Andreas Knobloch

Wind- und Sonnenenergie aus dem Norden müssen irgendwie in den Süden geschafft werden. Bisher fehlt es an leistungsfähigen Leitungen. Das soll sich ändern. Die Westküstenleitung steht kurz vor der Inbetriebnahme und bei SuedLink erfolgte der erste Spatenstich. Der kanadische Satelliten-Betreiber Telesat setzt auf SpaceX. Das US-Raumfahrunternehmen soll mit vierzehn Starts die Lightspeed-Satelliten von Telesat ins All bringen. Und die ersten Röhren des umstrittenen LNG-Terminal an Rügens Küste sind im Wasser – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Deutschland setzt auf den Ausbau erneuerbarer Energien. Doch um die Energie aus den wind- und sonnenreichen Küstenregionen gen Süden zu schaffen, muss der Netzausbau vorangetrieben werden. Während die Westküstenleitung, die von der dänischen Grenze über Husum und Heide auf knapp 140 Kilometern Länge bis Brunsbüttel führt, kurz vor der Gesamtinbetriebnahme steht, erfolgte nun der offizielle Spatenstich am Hamburger Elbtunnel, durch den die SuedLink-Leitung nach Niedersachsen geführt werden soll. Die Elbquerung ist eines der größten Sonderbauwerke von SuedLink. Die Bauzeit werde voraussichtlich viereinhalb Jahre betragen. Das Milliardenprojekt SuedLink soll dann auf rund 700 Kilometern Länge nach Süddeutschland führen. "Damit stärken wir die Versorgungssicherheit in Deutschland und auch die unserer Nachbarländer", erklärte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck. Westküstenleitung und SuedLink sollen Energiewende antreiben

Das Lightspeed-Satelliten-Netzwerk des kanadischen Betreibers Telesat richtet sich an Unternehmenskunden wie Mobilfunkbetreiber und Behörden, darunter Schulen, medizinische Dienste und Streitkräfte. Ab dem Jahr 2027 will Telesat seinen globalen Dienst anbieten. Dafür arbeiten die Kanadier jetzt mit dem US-Raumfahrtunternehmen SpaceX zusammen. In der Presseerklärung bezeichnet Telesat die Falcon 9-Rakete von SpaceX als die "zuverlässigste und einzige wiederverwendbare Orbitalrakete, die heute fliegt". SpaceX soll mit vierzehn Starts die Lightspeed-Satelliten von Telesat ab 2026 ins All bringen. Satelliten-Betreiber Telesat bucht Starts bei SpaceX

Das geplante LNG-Terminal an Rügens Küste ist umstritten. Nach Plänen des Bundes soll das Terminal im Norden der Ostseeinsel noch im kommenden Winter betriebsbereit sein – ein enger Zeitplan. Nach Auffassung der Bundesregierung ist das Terminal wichtig für die Sicherheit der Energieversorgung im Falle eines kalten Winters oder falls andere Lieferwege ausfallen sollten. Kritiker sprechen hingegen von nicht benötigten Überkapazitäten und fürchten um die Umwelt Rügens und den für die Insel wichtigen Tourismus. Sie hoffen, die Arbeiten noch zu stoppen. Nun aber sind die ersten Röhren für die Pipeline im Wasser. Bau der Anbindungspipeline für Rügener LNG-Terminal gestartet

KI-Technik wie ChatGPT ist nicht nur in der Tech-Branche das Hype-Thema des Jahres. Der damit verbundene Ressourcenverbrauch stand bislang selten im Fokus. Doch für das Training und den Betrieb von ChatGPT werden große Mengen Wasser verbraucht. Die KI benötigt etwa 500 Milliliter Wasser für ein Gespräch, das typischerweise wenige Dutzend Prompts (beziehungsweise Anfragen) umfasst. Der genaue Wert hängt unter anderem vom Ort der Anfrage ab. Das hat eine Forschungsgruppe bereits vor Monaten ermittelt. Mittlerweile gibt esweitere Hinweise auf den mit der KI-Entwicklung verbundenen Wasserverbrauch, so von Microsoft und Google. Wohl wegen ChatGPT: Wasserverbrauch von Microsoft 2022 um ein Drittel gestiegen

Im Februar 2021 hat die US-Raumfahrtbehörde NASA den Mars-Rover Perseverance auf dem roten Planeten gelandet. Der Rover sucht dort in einem ehemaligen Delta nach Spuren von möglichem Leben. Inzwischen hat er die Ausläufer des Deltas erreicht und dort Hinweise auf ein einstiges Flusssystem entdeckt. Ein anderer Teil der Mission ist die Herstellung von Sauerstoff. Damit wird erstmals direkt auf dem Mars eine Technik erprobt, die ausschließlich dazu dient, Menschen bei zukünftigen Missionen beim Überleben und Verlassen des Planeten zu unterstützen. Mit dem Nachweis, dass die Technik funktioniert, rücke eine Zukunft näher, in der Menschen "von den Ressourcen des Roten Planeten" leben, heißt es vonseiten der NASA. Die Ergebnisse sind ermutigend. Erwartungen übertroffen: Mars-Rover Perseverance beendet Sauerstoffproduktion

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(akn)