Dienstag: Paypal startet Kryptowährung, Nordkorea spioniert gegen Russland

Paypal mit Stablecoin + Nordkorea hackt russischen Rakentenhersteller + Musk gegen Zuckerberg + Handy-Durchsuchungen bei Flüchtlingen + Reddit-Protest endet

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Smartphone mit Paypal-Logo in einer Hand, dazu Text: DIENSTAG Paypal-Stablecoin, Nordkorea, Zuckerberg vs Musk, Asylbewerber & Reddit

(Bild: wichayada suwanachun / Shutterstock.com / heise online)

Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Andreas Knobloch

Als erstes großes Fintech-Unternehmen startet der Bezahldienst Paypal einen Dollar-gestützten Stablecoin. Dabei hat die Kryptowährungsbranche gerade mit viel regulatorischem Gegenwind zu kämpfen. Mutmaßlich nordkoreanische Hacker sind in die Computernetzwerke eines wichtigen russischen Rüstungsunternehmens eingedrungen. Die Entdeckung des Hacks erfolgt kurz nach dem Besuch des russischen Verteidigungsministers in Pjöngjang. Und der vereinbarte Zweikampf zwischen den exzentrischen Milliardären Mark Zuckerberg und Elon Musk lässt weiter auf sich warten. Das liegt wohl vor allem an Musk – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Im Jahr 2019 stellte Facebook einen eigenen Stablecoin namens Libra vor. Der Plan war ambitioniert: Ein weltumspannendes Digitalgeld, das mit verschiedenen nationalen Währungen gekauft und wieder zurückgetauscht werden kann. Abgesichert werden sollte Libra durch einen Korb diverser Währungen. Doch bei Finanzaufsichtsbehörden und politischen Entscheidungsträgern kam das Vorhaben alles andere als gut an; sie leisteten erbitterten Widerstand, sodass das Projekt schließlich scheiterte. Nun hat der US-Zahlungsdienstleister Paypal als erstes großes Fintech-Unternehmen einen eigenen Stablecoin in US-Dollar eingeführt – und das zu einer Zeit, zu der die Kryptowährungsbranche stark unter Druck steht. Paypal mit eigener Kryptowährung

Nordkorea gilt seit einigen Jahren als Hacker-Großmacht. Allein im Jahr 2022 sollen nordkoreanische Hacker Kryptowährungen im Wert von 1,7 Milliarden US-Dollar erbeutet haben. Mit dem erbeuteten Geld finanziere Pjöngjang unter anderem sein verbotenes Raketenprogramm, behaupten die USA und Südkorea. Jetzt ist bekanntgeworden, dass eine mutmaßliche Elitegruppe nordkoreanischer Hacker vergangenes Jahr mehrere Monate lang heimlich in Computernetzen eines großen russischen Raketenentwicklers eingenistet war. Die Entwicklung von Hyperschallraketen, Satellitentechnik und ballistischen Waffen könnten Bereiche sein, die Nordkorea besonders interessieren. Nordkoreanische Hacker spionieren bei russischem Raketenhersteller

Ende Juni haben X-Chef Elon Musk und Meta-Boss Mark Zuckerberg öffentlich einen Zweikampf in einem achteckigen Käfig für Mixed-Martial-Arts-Kämpfe vereinbart. Vorausgegangen sind Sticheleien und damals noch die Ankündigung, dass Zuckerbergs Meta-Konzern an einer Alternative für den Kurznachrichtendienst Twitter (inzwischen X) arbeitet. Seit einem Monat ist Zuckerbergs Threads verfügbar und hat einen beispiellosen Start hingelegt. Der Kampf aber lässt weiter auf sich warten. Zuckerberg hat den 26. August als Termin für den Fight vorgeschlagen. Angeblich gibt es bislang keine Antwort von Musk. Vereinbarter Zweikampf mit Zuckerberg: Verzögerung liegt offenbar an Musk

Die Praxis des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF), Handys und andere Datenträger bei der Registrierung von Asylantragstellern zu durchsuchen und auszuwerten, wenn diese keine Pässe oder Ersatzpapiere vorweisen können, ist nicht rechtmäßig. Dies hat das Bundesverwaltungsgericht (BverwG) im Februar entschieden. Mit einem juristischen Trick will Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) den Kerngehalt des Urteils aushöhlen. Dies geht aus dem Diskussionsentwurf zur "Verbesserung der Rückführung" hervor, den die SPD-Politikerin vorige Woche vorgelegt hat. Faeser will Urteil gegen Handy-Durchsuchungen bei Flüchtlingen umgehen

Mehrere Wochen lang haben Teile der Reddit-Community gegen die Entscheidung der Plattform demonstriert, Geld für API-Zugriffe zu verlangen. Beliebte Drittanbieter-Anwendungen sind auf die API angewiesen und wegen der hohen Kosten sowie der kurzfristigen Ankündigung haben die meisten den Dienst eingestellt. Weil viele für die Moderation der Seite hilfreiche Werkzeuge in der offiziellen App nicht verfügbar sind, hat der Schritt den unentgeltlich arbeitenden Moderatoren die Arbeit erschwert. Mitte Juni hatten sie deshalb plattformweite Proteste organisiert und die Seite zwischenzeitlich sogar fast komplett unzugänglich gemacht. Seit Wochen aber ist es um den großen Protest auf Reddit ruhig geworden, jetzt endet auch der letzte sichtbare Widerstand. Damit hat sich Reddit durchgesetzt. Reddit: Abschied von John Oliver, letzte Bastionen des Protests geben auf

Auch noch wichtig:

(akn)