Donnerstag: ExoMars-Mission um Jahre verschoben, Russland in Raumfahrt isoliert

ExoMars-Start erst 2028 + Ende globaler Utopien + KI-Waffen in der Ukraine + Windows-Updates infiziert + Adresshandelsverbot gefordert + Test: DS 4 E-Tense PHEV

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Welraum, künstlerisch dargestellt

(Bild: Serg-DAV/Shutterstock.com)

Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Frank Schräer

Russland ist auch in der Raumfahrt zunehmend isoliert, nachdem die ESA ihre Zusammenarbeit ausgesetzt hat. Darunter leidet die Wissenschaft, denn die ExoMars-Mission, bei der Russland einen erheblichen Teil beitragen sollte, verschiebt sich um etliche Jahre. Dabei sollte gerade der Weltraum das Modell für internationale Kooperationen darstellen. Über das mögliche Ende der Utopien sprechen wir heute in der #heiseshow. Bei der russischen Invasion der Ukraine sollen autonome Drohnen und KI-gestützte Waffensysteme besonders präzise Militärschläge erlauben. Doch die Wirklichkeit sieht anders aus – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Nach Ansicht eines der führenden Wissenschaftler der ExoMars-Mission wird der europäische Mars-Rover die Reise zum roten Planeten erst 2028 antreten. Eigentlich hätte die Mission im September 2022 starten sollen, aber die Europäische Raumfahrtagentur (ESA) hat ihre Zusammenarbeit mit Russland aufgrund der Invasion der Ukraine ausgesetzt. Nun muss die ESA sowohl den Flug zum Mars neu organisieren als auch die Landeplattform ersetzen. Dadurch verschiebt sich die ExoMars-Mission laut ESA-Wissenschaftler auf mindestens 2026, eher 2028.

Der Ukraine-Krieg gilt schon jetzt als Zeitenwende. Welche Folgen er noch haben wird, ist aktuell gar nicht abzusehen sind. Längst hat sich aber herauskristallisiert, dass Russlands Raumfahrtbranche isoliert wird. Eine Rückkehr zur umfangreichen Zusammenarbeit wie vor dem Krieg ist schwer vorstellbar. Damit steht einer der großen Errungenschaften der Zeit nach dem Kalten Krieg vor dem Ende. Dabei ist die bemannte Raumfahrt wie kaum etwas anderes mit den Utopien einer besseren und geeinten Welt verbunden. Was die Entwicklungen für die Zukunft im All bedeuten, besprechen wir in der #heiseshow: Russlands Isolierung in der Raumfahrt – war's das für die Utopien?

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In der Ukraine war erwartet worden, dass Russland die revolutionäre Veränderung der Kriegsführung durch den Einsatz künstlicher Intelligenz (KI) demonstrieren würde. Denn Putin hatte im September 2017 argumentiert, dass derjenige, der das Feld künstlicher Intelligenz anführt, der Herrscher der Welt sein würde. In den ersten Kriegswochen in der Ukraine zeigten sich jedoch viele politische Analysten vom Low-Tech-Charakter des russischen Angriffskrieges überrascht: Autonome Drohnen und KI-Waffen im Ukraine-Krieg.

Mehrere arglose Nutzer sind Opfer von Verschlüsselungstrojanern geworden, indem sie vermeintliche Sicherheitsupdates für Windows 10 installierten. Die Installationsdateien enthielten jedoch die Ransomware Magniber. Diese verschlüsselt die Daten der Nutzer und verlangt für die Entschlüsselung ein Lösegeld. Es beträgt zunächst rund 2600 US-Dollar in Bitcoins, nach fünf Tagen verdoppelt sich die Summe jedoch. Verteilt wurde die als Windows-Update verkleidete Malware auf Warez- und Cracks-Seiten: Gefälschte Windows-Updates installieren Magniber-Ransomware.

Die hiesige Direktmarketing-Branche ist in Aufruhr. Sie treibt ein Vorhaben auf Ebene der Datenschutzbeauftragten von Bund und Ländern um, eine klare gemeinsame Ansage gegen den hinter vielen zielgerichteten postalischen Kundenansprachen stehenden Adresshandel zu machen. Die Aufsichtsbehörden sehen dabei die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) auf ihrer Seite. Viele Bürger wollten "eben nicht mehr mit unerwünschter, nicht angeforderter sogenannter Verbraucherinformation konfrontiert und belästigt werden", wie ein Landes-Datenschutzbeauftragter erklärt: Datenschützer planen weitgehendes Adresshandelsverbot für Direktmarketing.

Die Autowelt ist unübersichtlich geworden, weil die Industrie mit immer neuen Zwischenlösungen versucht, eigene Wege zum Interessenten einzuschlagen. Die selbst ernannte Nobelmarke im Stellantis-Konzern DS probiert es im Falle des Modells "4" formal in der Kompaktklasse mit einer Kreuzung aus Golf-Konkurrenz, SUV und SUV-Coupé. Der Hersteller nutzt im DS 4 E-Tense einen Plug-in-Hybrid, den es auch in Peugeot und Opel gibt. Wo setzt er sich ab? Das zeigt der Test des DS 4 E-Tense 225: Plug-in-Hybrid mit Nobelanspruch.

DS 4 Hybrid (7 Bilder)

Der DS 4 baut auf der gleichen Plattform auf wie Peugeot 308 und Opel Astra, setzt sich aber optisch von diesen Modellen deutlich ab.

Auch noch wichtig:

(fds)