Dow Jones und Murdochs News Corp. verständigen sich über Übernahme

Der Medienriese und das Verlagshaus (u. a. Herausgeber des Wall Street Journal) haben eine vorläufige Übereinkunft erzielt. Nun müssen noch das Direktorium und wichtige Anteilseigner ihren Segen geben.

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Das Direktorium des US-amerikanischen Verlagshauses Dow Jones entscheidet heute Abend über eine bereits geschlossene vorläufige Abmachung über die Übernahme durch die News Corporation. Das berichtet das Wall Street Journal, das von Dow Jones herausgegeben wird. Der Übernahmepreis betrage 5 Milliarden US-Dollar (3,6 Milliarden Euro) beziehungsweise 60 US-Dollar je Aktie. Damit liegt das Angebot der News Corp. 67 Prozent über dem gegenwärtigen Börsenwert.

Am Donnerstag soll laut dem Bericht das Übernahmeangebot der Familie Bancroft vorgelegt werden, die 64 Prozent der Stimmrechte bei Dow Jones kontrolliert. Bisher hatten sich wichtige Mitglieder der Bancroft-Familie gegen einen Verkauf an Rupert Murdochs News Corp. gewehrt. Die Bancroft-Familie insistierte auf strikte Bedingungen für die journalistische und redaktionelle Unabhängigkeit der Dow-Jones-Publikationen.

Murdoch hatte Ende Juni in einem Interview mit dem Time Magazine darüber spekuliert, das Wall Street Journal künftig nicht mehr auf Papier, sondern ausschließlich im Internet kostenlos erscheinen zu lassen. Es sei denkbar, 100 Millionen US-Dollar jährlich zu investieren, um beispielsweise die 200 besten Wirtschaftsjournalisten zu engagieren. Schnell würden sich Werbeeinnahmen ergeben, während das Wall Street Journal derzeit nicht viel Geld einbringe. (anw)