E-Government: Ohne Förderung zum virtuellen Rathaus

Einige der nicht vom Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit geförderten Städte wie Düsseldorf und Dortmund erreichten aus eigener Kraft oder mit Hilfe anderer Fördermittel beachtliche Fortschritte, ermittelte das DiFu.

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Das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) in Berlin hat 26 deutsche Städte nach ihren E-Government-Aktivitäten befragt. Zentrale Fragen waren: "Auf welchem Entwicklungsstand befindet sich das Projekt des virtuellen Rathauses in deutschen Städten und Kommunen als umfassendes Modernisierungsprojekt?" und "Wie werden die im Rahmen von MEDIA@Komm verfolgten Herausforderungen in den nicht vom Bundeswirtschaftsministerium geförderten E-Government-Projekten angegangen?" Die vorliegenden Ergebnisse sollen einen Einblick in die unterschiedlichen "E-Profile" der untersuchten Städte ermöglichen.

Einige der nicht vom Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit (BMWA) geförderten Städte wie Düsseldorf und Dortmund erreichten aus eigener Kraft oder mit Hilfe anderer Fördermittel, beispielsweise aus EU- oder aus Landesprogrammen wie in Hagen, beachtliche Fortschritte, heißt es in dem Bericht. Städte wie Köln, Düsseldorf und Dortmund seien auch bei der Integration ihrer E-Government-Initiativen in die allgemeine Stadtpolitik, die Verwaltungsreform oder ihre IT-Strategien vorbildlich. Dortmund und Stuttgart hätten durch Vernetzung bei der verstärkten Bürgerbeteiligung Standards gesetzt.

Auch Marketing- und Kooperationsaktivitäten würden von einigen Städten wie Herten und Bochum gut genutzt. Dadurch werde die Kooperation mit außenstehenden Kompetenzträgern unterstützt und eine Kommerzialisierung vorbereitet. Die Befragung verdeutliche jedoch auch, heißt es, dass noch zu wenige Städte notwendige Qualifizierungsmaßnahmen starten, um die Kompetenz und Motivation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf die neuen Aufgaben einzustimmen. Ausnahmen seien hier Köln und Düsseldorf.

Die Förderung der Projekte Bremen, Esslingen sowie der Verbund Nürnberg/Fürth, Schwabach, Bayreuth und Erlangen hat sich laut der Studie gelohnt. Unter dem Aspekt der technischen und rechtlichen Infrastruktur auf Basis erster Anwendungen mit Nutzung der qualifizierten elektronischen Signatur gehörten sie zur internationalen Spitze beim E-Government.

Die Befragung war ein Teil des vom BMWA geförderten MEDIA@Komm-Projekts, das in den vergangenen drei Jahren die Einführung des E-Government in den aus einem bundesweiten Wettbewerb als Preisträger hervorgegangenen Modellregionen unterstützt, begleitet und evaluiert. Durch den Vergleich zwischen den drei Preisträgern und 26 Städten, die nicht vom BMWA gefördert wurden, sollten die E-Government-Lösungen beider Gruppen gegenübergestellt werden. Die kompletten Befragungsergebnisse sind als Printversion und als kostenloser Download erschienen.

Siehe dazu auch: (anw)