EU-Parlament: Länder der Erde müssen ihre Klimaziele für 2030 verstärken
Die bisherigen Anstrengungen reichen nicht aus, um die Erwärmung zu begrenzen, meint das EU-Parlament kurz vor der nächsten UN-Klimakonferenz in Ägypten.
(Bild: UNFCCC)
Das EU-Parlament fordert die Länder der Welt auf, ihre Klimaziele zu verstärken. In einer am Donnerstag verabschiedeten Resolution zeigte es sich besorgt darüber, dass sich die Welt auf dem Weg zu einem Temparaturanstieg von 2,7 °C befinde, selbst wenn die ehrgeizigeren nationalen Klimaziele für 2030 umgesetzt würden. Das Ziel des Pariser Abkommens von 2015 sei aber, die globale Erwärmung auf 2 °C zu begrenzen.
Die Resolution hat das Parlament im Vorlauf zur kommenden Klimakonferenz COP 27 der UN verabschiedet, die für 7. bis 18. November im ägyptischen Scharm asch-Schaich geplant ist. Eine Delegation des EU-Parlaments werde dort teilnehmen, heißt es in einer Mitteilung des Parlaments. Bevor die EU internationale Abkommen abschließen kann, muss das Parlament zustimmen.
Wichtigste Herausforderung für die Menschheit
Eine Grundlage für die Besorgnis der EU-Abgeordneten sind die Ergebnisse des Emissionslückenberichts 2021 des UN-Umweltprogramms UNEP. Dieser hatte ergeben, dass sich der Treibhausgasausstoß bis 2030 den bisherigen Plänen nur um 7,5 Prozent reduzieren lasse. Es seien aber Reduzierungen von 30 Prozent nötig, um die Erderwärmung auf 2 °C zu begrenzen, und 55 Prozent, um 1,5 °C zu erreichen.
Die Klima- und Biodiversitätskrisen seien welche der wichtigsten Herausforderungen, vor denen die Menschheit stehe, meint das EU-Parlament. Russlands Krieg gegen die Ukraine und seine Folgen hätten die Transformation des weltweiten Energiesystems umso dringender gemacht, schreibt es in seiner Resolution. Die Industrieländer sollen sicherstellen, dass das jährliche Klimafinanzierungsziel von 100 Milliarden US-Dollar, das sie den Entwicklungsländern versprochen haben, erreicht wird. Das Geld sollte noch in diesem Jahr freigegeben und zwischen 2020 und 2025 jedes Jahr durchschnittlich 100 Milliarden US-Dollar ausgegeben werden.
Die Konferenz COP 27 sollte eigentlich vom 8. bis 20. November 2021 stattfinden, wurde dann aber wegen der Coronavirus-Pandemie verschoben.
(anw)
