Earthday: Umweltschützer kritisieren Apple

Der Marke Apple wird häufig ein fortschrittliches Image bescheinigt, aber auf der diesjährigen Hauptversammlung muss sich CEO Steve Jobs mit bislang ungekannter Kritik auseinander setzen. So haben Umweltschützer eine Demonstration zum heutigen Earth Day vor dem Firmensitz in Kalifornien organisiert, um auf mangelnde Rückgabemöglichkeiten der Apple-Produkte hinzuweisen. "Wir konzentrieren uns mit unseren Aktionen für die Einführung einer Pflicht zur kostenlosen Altgeräterücknahme stellvertretend auf Apple, weil der Konzern seinen iPod so gut verkauft", sagte ein Vertreter von Green Century Funds gegenüber US-Medien.

Für die Rücknahme alter Geräte berechnet Apple gegenwärtig 30 US-Dollar. Steve Jobs sieht hier keinen Handlungsbedarf, schließlich liege sein Konzern mit dieser Summe im Mittelfeld, HP berechne zum Beispiel 40 US-Dollar. Auch andere Vorwürfe der Umweltschützer wies er zurück: "Der iPod ist keine ökologische Zeitbombe. Es wird nur noch eine geringe Menge Blei zum Herstellung benötigt und wir arbeiten daran, diese noch weiter zu reduzieren", sagte er. Die fest integrierten Akkus förderten sogar den Umweltschutz, heißt es zudem in einer Stellungnahme. Die Umweltschützer entgegnen darauf allerdings, dass diese Technik den Akku-Wechsel derart teuer mache, dass ein Geräteneukauf günstiger sei. "Ein ansonsten voll funktionstüchtiges Gerät wegzuwerfen ist umweltschädlich", verdeutlichte eine Vertreterin der Silicon Valley Toxics Coalition gegenüber US-Medien.

Während sich Jobs gegen die Forderungen der Umweltschützer wehrte, zeigte er unterdessen mehr Verständnis für die Kritik von Frauenorganisationen, welche die geringe Zahl von Frauen in Führungspositionen bei Apple bemängelten. Diesen Sachverhalt nannte der CEO eine Defizit, das er erkannt habe und das er mit aller Kraft zu ändern versuche. (tol)