Electronic Arts klagt gegen Spiel-Indizierung

Der Spielehersteller wehrt sich gegen "fragwürdiges Vorgehen" der Bundesprüfstelle.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 924 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Torge Löding

Der Spielehersteller Electronic Arts (EA) hat vor dem Amtsgericht Köln eine Klage gegen die Indizierung des PC-Spieles Command & Conquer: Generals eingereicht. Das Unternehmen folgt damit dem Beispiel einer privaten Initiative, die bereits Anfang März eine Klage angekündigt hatte.

Die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) hatte das Kriegs-Strategiespiel mit Wirkung zum 1. März auf den Index gesetzt. EA kritisiert das besonders deshalb so heftig, weil das Spiel von der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) zuvor mit der Altersempfehlung 16 versehen worden war. Zwei Wochen nach Verkaufsstart musste die Firma das Programm aber auf Grund der Indizierung aus dem Verkauf zurückziehen.

Die Begründung des Verbots -- Familienministerin Renate Schmidt (SPD) brachte sie auf den Punkt mit ihrem Kommentar: "Solche kriegsverherrlichenden Computerspiele wie C&C: Generals, die den Einsatz von Massenvernichtungswaffen gegen wehrlose Menschen zum Ziel erhoben haben, sind grundsätzlich verabscheuenswert." -- stößt bei EA-Geschäftsführer Jens Uwe Intat auf kein Verständnis. Bezüge zur weltpolitischen Lage und Kriegsverherrlichung durch das Spiel seien Unterstellungen. "Besondere Brisanz gewinnt der Vorgang dadurch, dass eine nachträgliche Indizierung eines durch die USK zugelassenen Spiels durch das Inkraftreten des Jugendschutzgesetzes am 1. April 2003 nun gar nicht mehr möglich wäre", heißt es in einer Mitteilung unter Bezugnahme auf die Neuregelungen im deutschen Jugendmedienschutz.

Intat hofft mit seiner Klage einiges zu erreichen: "Die Bereinigung des entstandenen Schadens ist kein entscheidendes Kriterium für diesen Schritt. Vielmehr geht es darum, das fragwürdige Vorgehen der BPjM in diesem Fall nicht einfach hinzunehmen." (tol)