Entlassungen bei Qimonda werden umgesetzt

Eine Unternehmenssprecherin bestätigte einen Zeitungsbericht, wonach 350 der insgesamt 3400 Stellen am Standort Dresden gestrichen werden. Der Speicherchip-Hersteller hatte zuletzt erneut hohe Verluste ausgewiesen.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Bei Qimonda, der früheren Speicherchip-Tochter des Infineon-Konzerns, werden die angekündigten Entlassungen umgesetzt. Eine Sprecherin des Qimonda-Werkes Dresden bestätigte einen Bericht der Dresdner Morgenpost, wonach in der sächsischen Landeshauptstadt 350 der insgesamt 3400 Stellen gestrichen werden. Wie der Stellenabbau ablaufen soll, werde derzeit mit dem Betriebsrat verhandelt, sagte die Sprecherin. Die Gespräche sollen schnellstmöglich abgeschlossen werden.

Qimonda hatte im zweiten Geschäftsquartal erneut hohe Verluste eingefahren. Daraufhin kündigte die Unternehmensleitung an, sich von jedem zehnten Mitarbeiter trennen zu wollen. Weltweit beschäftigt Qimonda rund 13.500 Menschen. Infineon, das noch drei Viertel an dem Unternehmen hält, sucht schon seit geraumer Zeit nach einem Käufer für seine Anteile, was angesichts des drastischen Preisverfalls bei DRAM-Speicher derzeit allerdings schwierig ist.

Infineon führt Qimonda bereits unter der Rubrik "nicht fortgeführte Aktivitäten" und will künftig kein Geld mehr in das Unternehmen schießen. Wegen der anhaltenden Verluste steht inzwischen auch Infineon-Chef Wolfgang Ziebart im Kreuzfeuer der Kritik. Rücktrittsgerüchte machten am heutigen Mittwoch die Runde. Während Ziebart, der seit Herbst 2004 an der Spitze von Infineon steht, gegen eine Fusion mit anderen Chipkonzernen ist, soll sich Aufsichtsratschef Max Dietrich Kley dafür aussprechen. (pmz)