Erdbeben in der Türkei und Syrien: Provider machen Telefonate und SMS kostenfrei

Viele in Deutschland haben Verwandtschaft im Erdbebengebiet. Die drei großen Provider machen deshalb Telefonate und SMS dorthin vorübergehend kostenfrei.

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(Bild: carballo/Shutterstock.com)

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Nach den verheerenden Erdbeben in der Türkei und in Syrien haben die drei großen deutschen Provider Telefonate und SMS aus und in die beiden Staaten bis zur kommenden Woche kostenfrei gemacht. Damit könnten Angehörige leichter mit Betroffenen im Katastrophengebiet in Verbindung bleiben, begründet die Deutsche Telekom den Schritt, der auch bei Congstar gilt. Die Maßnahme gilt demnach rückwirkend vom 6. Februar an und soll am 15. Februar auslaufen. Bis dahin will auch Vodafone kein Geld von den eigenen Kunden und Kundinnen für diese Kontaktaufnahmen. Bei O₂ Telefónica und den Tochtermarken gilt die Kostenbefreiung ab dem heutigen Donnerstag und bis zum 17. Februar. Alle drei Anbieter machen außerdem das Roaming in der Türkei kostenfrei, die Telekom auch in Syrien.

Mit dem Schritt wollen sie es den Menschen erleichtern, eine Verbindung in das Katastrophengebiet aufrechtzuerhalten, begründen die Konzerne den Schritt, der fürs Festnetz und den Mobilfunk gilt. Viele Menschen in Deutschland haben verwandtschaftliche Beziehungen in die Türkei und nach Syrien, auch viele "Kolleginnen und Kollegen", wie die Telekom schreibt. Die Solidarität sei groß. Während die Telekom und Vodafone auch selbst Geld gespendet haben, erklärt Vodafone noch, dass auch freiwillige Experten aus Deutschland geschickt worden seien. Sie sollen sogenannte "Instant-Networks" aufbauen, um dabei zu helfen, die Kommunikationsinfrastruktur überhaupt wieder aufzubauen. Erfahrungen damit wurden unter anderem im Ahrtal gesammelt.

Das Gebiet im Süden der Türkei und im Norden Syriens rund um die Millionenstadt Gaziantep war in der Nacht zum Montag und dann noch einmal gegen Montagmittag von zwei besonders schweren und vielen vergleichsweise schwächeren Erdbeben erschüttert worden. Insgesamt kamen dabei mindestens 17.000 Menschen ums Leben, Zehntausende wurden verletzt, viele dürften immer noch unter eingestürzten Gebäuden begraben liegen. Die Situation vor Ort wird nicht nur durch die winterlichen Temperaturen, sondern vor allem in Syrien auch durch die soziale Situation erschwert. In die Region sind viele Menschen vor den Verheerungen des seit Jahren andauernden Bürgerkriegs in Syrien geflüchtet. Erste Satellitenbilder haben bereits einen Eindruck der Zerstörungen am Rand des Katastrophengebiets vermittelt.

(mho)