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Externe Notebook-Grafik

Florian Müssig

Asus will seine externe Grafikkartenbox XG Station doch noch auf den Markt bringen, allerdings wohl mit verändertem Innenleben.

Der Notebook- und PC-Komponenten-Hersteller Asus [1] hat seine Grafik-Docking-Station XG Station [2] für Notebooks erneut angekündigt. Das Produkt wurde erstmals bereits im Januar 2007 [3] vorgestellt, kam bislang aber nicht auf den Markt. Die XG Station ist eine externe Box mit eigenständiger Stromversorgung, die eine normale Desktop-Grafikkarte mit PCI-Express-Anschluss aufnimmt. An das Notebook wird die Box über einen ExpressCard-Adapter angeschlossen. Asus nutzt dabei nicht nur den PCIe-x1-Link, sondern auch die USB-Pins des Schachts und bindet über Letztere einen zusätzlichen USB-Hub, einen Audiochip und ein Statusdisplay an. Die von der XG Station berechneten 3D-Bilder und Töne werden nicht an das Notebook zurückgegeben, sondern können nur mit zusätzlichen Monitor und Lautsprechern genutzt werden.

Asus hat die bisherigen Terminverschiebungen mit Treiberproblemen begründet; auch ein Konkurrenzprodukt von MSI [4] namens Luxium [5] kam mit derselben Begründung nicht in den Handel. Möglicherweise umgeht Asus die Probleme jetzt, indem die XG Station nicht wie ursprünglich vorgesehen auch ohne Grafikkarte (mit leerem PCIe-x16-Steckplatz), sondern nur noch bestückt angeboten wird. In der einzigen jetzt vorgestellten Konfiguration enthält sie den Mittelklassechip GeForce 8600 GT – ob der auf einer austauschbaren Karte sitzt, ist nicht bekannt. Die 3D-Leistung eines GeForce 8600 GT bekommt man schon in vielen 15,4- und 17-Zoll-Notebooks, in denen die Mobilvariante 8600M GT oder 8700M GT arbeitet.

Ob die limitierte Bandbreite des Busses – statt 16 PCI-Express-Kanälen (PCIe x16) ist der Grafikchip über nur einen (PCIe x1) angebunden – die Grafikkarte ausbremst, ist nicht bekannt. Asus bewirbt die XG Station mit der 6,7- bis 12-fachen Grafikleistung von Intels aktuellen Chipsatz-Grafikeinheiten; ungefähr so schnell ist auch ein mit 16 Kanälen angebundener GeForce 8600M GT. Ausstattungsvarianten der XG Station mit High-End-Chips der Serien GeForce 8800/9800 oder Radeon HD 3800 hat Asus nicht angekündigt – schade, denn solch leistungsstarke 3D-Chips gibt es nicht für Notebooks.

Über die Verfügbarkeit in Deutschland oder einen Preis macht Asus weiterhin keine Angaben; bislang taucht die XG Station nur auf einer unvollständig bebilderten Produktseite [6] von Asus' taiwanischer Website auf. (mue [7])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-210326

Links in diesem Artikel:
[1] http://www.asus.de
[2] http://www.asus.com.tw/news_show.aspx?id=11426
[3] https://www.heise.de/news/Notebooks-mit-Standard-Grafikkarte-ausstatten-130859.html
[4] http://www.msi-computer.de
[5] https://www.heise.de/news/Externe-Notebook-Grafik-und-AGP-Karte-fuer-Direct3D-10-136094.html
[6] http://www.asus.com.tw/products.aspx?l1=2&l2=162&l3=0&l4=0&model=1557&modelmenu=1
[7] mailto:mue@ct.de